Lichtenthal

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Der Haltepunkt in Lichtenthal

Lichtenthal ist ein Stadtteil der Stadt Zwiesel im Landkreis Regen.

Geschichte

Lichtenthal verdankt, wie viele Orte im Bayerischen Wald, seine Entstehung der Glaserzeugung, denn er wurde durch die Errichtung einer Glashütte ins Leben gerufen.

Der Zwieseler Vorort zählt dabei zu den jüngeren Gründungen der Glashüttenorte. Schon 1842 erbaute hier Anton Stangl eine Glasschleife und der Chemiker Blasneck eine Phosphorfabrik und Zündholztunkerei. Danach wurden Bestrebungen eingeleitet, um im Vorfeld der Stadt Zwiesel eine Glashütte zu errichten. 1862 bekamen die Brüder Michael und Otto Stangl nach einigen Jahren zähen Verhandelns mit der Obrigkeit die Genehmigung, um am Kleinen Regen zwischen Zwiesel und Griesbach eine Hohlglasfabrik zu errichten. Schon am 24. November des gleichen Jahres wurde um 1 Uhr nachts, so ist es überliefert, das erste Hohlglas eingeblasen. Die Glashütte stand auf der heute durch den Werkskanal und dem Kleinen Regen abgegrenzten Insel. Damals lag die Glashütte in der Gemeindeflur Bärnzell, da erst nach dem Bau der Bahnstrecke Zwiesel-Grafenau der Teil zwischen Bahnlinie und Kleinem Regen nach Zwiesel eingemeindet wurde.

Interessant ist die Namensgebung der Glashütte: Da das erste erzeugte Glas sich schon durch eine große Lichte (Reinheit) auszeichnete, richteten Michael und Otto Stangl, die Erbauer der Glashütte, einen Antrag an die Regierung mit der Bitte, diese mit den umstehenden Bauten Lichtenthal nennen zu dürfen. In Form der Ausschreibung von 1863 wurde dem Anliegen stattgegeben. Das Lichtenthaler Glas der Gebrüder Stangl – war zwar geschätzt, aber bereits nach 20 Jahren, 1883, wurde der Glashüttenbetrieb stillgelegt und die Gebrüder Stangl widmeten sich anderen Aufgaben. 1867 entstand die Holzwarenfabrik Lichtenthal, die bis 1984 bestand.

Im Zuge der Aktion „Ortsteil- und Straßennamen“ widmete der Agenda-Arbeitskreis „Kultur“ 2009 auch Lichtenthal eine Informationstafel.

Literatur