Ludwig I. König von Bayern

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König Ludwig I. auf einem Foto von ca. 1860.

Ludwig I. König von Bayern (* 25. August 1786 in Straßburg; † 29. Februar 1868 in Nizza) war ein deutscher Fürst. 1825 folgte er seinem Vater Maximilian I. Joseph als König von Bayern nach. Dies blieb er bis zu seiner Abdankung zu Gunsten seines Sohnes Maximilian II. Joseph im Revolutionsjahr 1848.

Leben und Wirken

Ludwig wurde 1786 als Sohn von Maximilian I. Joseph und der Prinzessin Auguste Wilhelmine Maria von Hessen-Darmstadt geboren. Er war bereits von Geburt an schwerhörig. Nech dem Studium bei Johann Michael Sailer an der Universität Landshut und anschließend an der Universität Göttingen heiratete er am 12. Oktober 1810 Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen und begründete damit das Münchner Oktoberfest. Das Paar hatte neun Kinder.

Nach dem Tod seines Vaters wurde Ludwig 1825 bayerischer König und verfolgte als solcher zunächst eine gemäßigt liberale Politik. Viele seiner Gesetzesentwürfe scheiterten jedoch am Widerstand des Bayerischen Landtags. Schon 1826 ließ er die Ludwig-Maximilians-Universität aus Landshut nach München verlegen. 1827 wählte er Auguste Strobl dazu aus, als erste von Joseph Karl Stieler für seine berühmte Schönheitsgalerie gemalt zu werden. Mit der Wiederbesiedlung von Kloster Metten im Jahre 1830 begann Ludwig seine kirchliche Restaurationspolitik. Nach der Julirevolution 1830 in Paris zeigte seine Politik zunehmend reaktionäre Tendenzen.

1846 begann er eine Affäre mit der irischen Tänzerin Lola Montez, in deren Folge Ludwig am 20. März 1848 zugunsten seines erstgeborenen Sohnes Maximilian II. abdanken musste. Sein zweiter Sohn Otto war 1832 als Otto I. griechischer König geworden. Ludwig lebte noch 20 Jahre als Privatmann und starb am 29. Februar 1868 im Alter von 81 Jahren in Nizza. Er wurde in der Basilika St. Bonifaz in München begraben.

Ludwig gilt heute nicht nur als Förderer der Künste und der Wirtschaft, sondern auch als großer Bauherr. Er ließ in München unter anderem die Ludwigstraße mit der (aus Landshut verlegten) Universität, die Feldherrnhalle, das Siegestor, die Staatsbibliothek und die Alte Pinakothek, bei Kelheim die Befreiungshalle und nahe Regensburg die Walhalla errichten. Darüber hinaus war er auch als Dichter tätig.

Bezug zu Niederbayern

König Ludwig I. kam am 29. Juli 1826 nach Passau. Ihm zu Ehren wurde dort das alte Bürgtor am Eingang zum Neumarkt abgebrochen und als „Ludwigstor“ wieder aufgebaut. Der Platz davor erhielt den Namen „Ludwigsplatz“, die „Landstraße“ dahinter den Namen „Ludwigstraße“. Das Ludwigstor wurde allerdings bereits 1870 wieder abgerissen.

Nahe von Kelheim ließ König Ludwig I. zur Erinnerung an die Befreiung Deutschlands von der Herrschaft Napoleons in den Kriegen von 1813 bis 1815 die Befreiungshalle errichten. Architekten waren Friedrich von Gärtner und Leo von Klenze.

Literatur

  • Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2 (S. 510)
  • Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 146)

Weblinks