Mühle Tutting
Die Mühle Tutting, auch Maiermühle, in Tutting, Gemeinde Kirchham ist seit 1988 nicht mehr in Betrieb und dient heute als Museum.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Betrieb
Die sogenannte Maiermühle wurde um 1300 erstmals erwähnt und in ihrer heutigen Form um 1810 erbaut, aber besitzt noch einen älteren Kern. Den Antrieb für die Mühle lieferte der Kößlarner Bach. Ab 1912 trieb eine von Ludwig Maier eingebaute Turbine das komplizierte Räderwerk an. Es war eine der ersten Turbinen in der Region. Sogar bis ins Jahr 1988, als in diesen Wirtschaftssektoren längst andere Produktionsmethoden genutzt wurden, war die Mühle als Getreidemühle und Antrieb für das Sägewerk in Betrieb. Dies konnte mittels mehreren Modernisierungsschritten im Laufe des 20. Jahrhunderts gewährleistet werden.
Bis 1990 war der Betrieb in Familienbesitz, bevor er schließlich von der Gemeinde Kirchham gekauft wurde. Damals war die Tuttinger Mühle eine von vier Mühlen im Kirchhamer Gemeindegebiet. Der Alltag in der Mühle war früher sehr hart, im Sommer war es in der Mühle extrem staubig und heiß, im Winter empfindlich kalt. Oftmals arbeitete die Mühle 24 Stunden am Tag. Neben dem Müller arbeiteten bis in die 1950er Jahre auch mehrere Burschen in der Mühle. Diese schliefen im Kammerl, im Erdgeschoss.
Museum
Heute befindet sich in Räumlichkeiten der Maiermühle Tutting das Mühlenmuseum. Hierbei handelt es sich um einen historischen Gewerbebetrieb, welcher nach wie vor komplett ausgestattet ist. Die Gerätschaften, wie der Turbinenantrieb, die Müllerei- und Sägewerkmaschinen oder Arbeitsgeräte und Werkzeuge sind praktisch „betriebsbereit“.
Durch die Tuttinger Mühle werden regelmäßig Führungen angeboten, wobei an den funktionierenden Geräten gezeigt wird, wie beispielsweise der Müller früher das Korn gemahlen hat. Die Ausstellungen im Haus gehen auf das Mahlen und Mühlen im allgemeinen, sowie auf die lokale und regionale Mühlengeschichte ein. Das unter Denkmalschutz gestellte Gebäude steht für Interessenten, wie Einheimische, Gäste oder Schulklassen, zur Besichtigung. Daneben gibt es mit dem Mühlenstüberl auf dem Gelände eine Einkehrmöglichkeit. Außerdem findet jedes Jahr am Pfingstmontag ein Mühlenfest statt.
Öffnungszeiten
Das Mühlenmuseum mit dem historischen Betrieb ist von jährlich von Ostern bis Oktober Freitags und Samstags von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Bei Anmeldungen ab 10 Personen hat die Mühle auch außerhalb der regulären Zeiten geöffnet.
Literatur
- Nicole Wittmann: In der Mühle gehört Klappern zum Handwerk. In: Passauer Neue Presse vom 21.08.2008 (S. 21)
