Mallersdorf-Pfaffenberg

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Mallersdorf-Pfaffenberg
Das Wappen von Mallersdorf-Pfaffenberg


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Straubing-Bogen
Höhe: 411 m
Fläche: 72,61 km²
Einwohner: 6.446 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 84066
Vorwahl: 08772
Kfz-Kennzeichen: SR
Website: www.mallersdorf-pfaffenberg.de
Erster Bürgermeister: Karl Wellenhofer (CSU)

Mallersdorf-Pfaffenberg ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.

Lage

Mallersdorf-Pfaffenberg liegt an der Kleinen Laber im Donau-Isar-Hügelland.

Ortsteile

Ortsteile sind Ascholtshausen, Baumühle, Berghausen, Breitenhart, Dillkofen, Ettersdorf, Galling, Hainkirchen, Hainthal, Hirschenkreuth, Hochstetten, Holzen, Holztraubach, Hörgelsdorf, Klause, Kleinzaitzkofen, Kumpfmühle, Lehrlbach, Mallersdorf, Neuburg, Niederlindhart, Oberellenbach, Oberhaselbach, Oberhausen, Oberlindhart, Pfaffenberg, Pisat, Ried, Roith, Scharn, Schierlmühle, Schöfbach, Seethal, Steinkirchen, Steinrain, Stiersdorf, Stofflach, Unterellenbach, Unterhaselbach, Unterhausen, Upfkofen, Wagensonn, Waldhof, Waschmühle, Weilnberg, Weinberg, Westen, Winisau, Winkl, Winklmühle.

Geschichte

Das Gebiet um Mallersdorf-Pfaffenberg gehörte zur Gaugrafschaft Kirchberg. Graf Heinrich von Kirchberg und sein Sohn Ernst stifteten im Jahr 1107 das Kloster Mallersdorf, für das sie sechs Mönche aus der Benediktinerabtei St. Michael in Bamberg gewinnen konnten. Nach dem Aussterben des Grafengeschlechts der Kirchberger übernahmen die Wittelsbacher ihr Erbe.

Die Gründung von Pfaffenberg reicht bis in das Jahr 1100 zurück. In einem Schutzbrief des Papstes Eugen III. vom 30. Dezember 1145 wird auch Pfaffenberg genannt. Eines der ältesten Gebäude des Marktes Pfaffenberg ist der Zollhof, der im 17. Jahrhundert in Privatbesitz überging und noch heute vorhanden ist.

Mit der Säkularisation 1803 wurde die Mallersdorfer Benediktinerabtei aufgehoben, ihr Besitz versteigert und die Klostergebäude zu einer Land- und Bierwirtschaft umgewandelt. Das seit 1429 in Kirchberg bestehende Landgericht verlegte am 9. August 1805 seinen Gerichtssitz von Pfaffenberg nach Mallersdorf. In einem Teil der Klosterräume wurden die staatlichen Ämter Bezirksamt, Rentamt, Amtsgericht und Gefängnis untergebracht. Am 24. Juni 1840 wurde das Gericht Pfaffenberg in Gericht Mallersdorf umbenannt. 1848 kamen die herrschaftlichen Gerichte Zaitzkofen und Sünching dazu, 1862 wurde neben dem Landgericht als Verwaltungsbehörde das Bezirksamt Mallersdorf eingerichtet. Mit Amtsgericht, Bezirksamt, Rentamt und Notariat bildete Mallersdorf einen voll funktionsfähigen Kreissitz.

Seit dem Jahr 1869 ist die ehemalige Benediktinerabtei Mutterhaus der Armen Franziskanerinnen von der Hl. Familie, genannt Mallersdorfer Schwestern.

Die Umbenennung des Bezirksamts Mallersdorf in Landratsamt Mallersdorf erfolgte 1938. Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde der Kreissitz am 1. Juli 1972 nach Straubing verlegt und der Landkreis Mallersdorf aufgelöst. Gleichzeitig wurden die Orte Mallersdorf, Pfaffenberg, Holztraubach, Ascholtshausen, Oberellenbach und Oberlindhart zu dem Markt Mallersdorf-Pfaffenberg zusammengeschlossen. Durch den Abschluss der Gemeindegebietsreform am 1. Januar 1978 kamen noch die drei Gemeinden Niederlindhart, Oberhaselbach und Upfkofen dazu.

Mit der Eröffnung des Hauses der Generationen am 6. und 7. Juli 2012 wurde eine neue Begegnungsstätte in Mallersdorf-Pfaffenberg geschaffen. Der Anblick der aufgelassenen Fabrikhallen der Firma Vishay, ehemals Röderstein, die 2002 letztendlich den Betrieb eingestellt hat, auf dem 19.000 m² großen Grundstück in bester und zentraler Lage zwischen Mallersdorf und Pfaffenberg wurde immer trostloser. Nach ausführlicher Beratung entschied sich der Marktgemeinderat einstimmig dafür, mit der Städtebauförderung - Programm Stadtumbau West - das Grundstück zu kaufen und für eine öffentliche Nutzung umzugestalten.

Gemeindewappen

Das seit 1974 geführte Wappen wurde auf Wunsch des Gemeinderates aus den historischen Wappen von Mallersdorf und Pfaffenberg zusammengefügt. Es ist unter Schildhaupt mit den bayerischen Rauten gespalten und zeigt links über rotem Dreiberg gespalten von Silber und Blau, überdeckt mit einer schräglinken goldenen Pflugschleife, oben links eine rote, unten rechts eine silberne heraldische Rose. Auf der rechten Seite befindet sich in Gold ein silbern nimbierter blauer Johannesadler über einem silbernen Schriftband mit dem Namen St. Johannes.

Pflugschleife, Dreiberg und Rosen stammen aus dem 1558 an Pfaffenberg verliehenen Wappen. Die Pflugschleife im vorderen Feld gilt als allgemeines bäuerliches Sinnbild, der Dreiberg redet für den Ortsnamen Pfaffenberg, die Rosen sollten wohl auf die Grafen von Moosburg verweisen.

Der Johannesadler stammt aus dem 1886 an Mallersdorf verliehenen Wappen. Er ist das Symbol des Evangelisten Johannes und als Stiftswappen der ehemaligen Benediktinerabtei Mallersdorf seit 1495 nachweisbar.

Wegen der besonderen behördengeschichtlichen Vergangenheit Mallersdorf-Pfaffenbergs als historischer altbayerischer Gerichts- und Verwaltungssitz wurde das weiß-blau gerautete Schildhaupt hinzugefügt.

Politik

Bürgermeister

  • Erster Bürgermeister ist Karl Wellenhofer (CSU). Er wurde 2014 mit 51,22 Prozent der Stimmen gegen Dr. Johann Kirchinger (FW, 36,12 Prozent) und Martin Kreutz (SPD, 12,66 Prozent) im Amt bestätigt.

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Mallersdorf-Pfaffenberg hat 20 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) mit folgender Sitzverteilung:

  • CSU: 9 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 11)
  • Freie Wähler: 6 Sitze (2008: 5)
  • SPD: 3 Sitze (2008: 2)
  • ödp: 2 Sitze (2008: 2)

Sehenswürdigkeiten

  • Kloster Mallersdorf, ausgedehnter Gebäudekomplex am linken Steilhang der Kleinen Laber.
  • Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Ascholtshausen, Barockbau aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, in den Jahren 1850/1851 verändert
  • Pfarrkirche St. Laurentius in Holztraubach, 1889 bis 1894 erbaut
  • Pfarr- und Klosterkirche St. Johannes Evangelist in Mallersdorf, 1109 begonnene romanische Pfeilerbasilika, um 1750 barockisiert. Das Bauwerk besitzt eine Doppelturmfassade und im Inneren ein Deckenfresko von Johann Adam Schöpf mit reichem Stuckrahmen aus dem Jahr 1747. Besonders bedeutend ist der Hochaltar von Ignaz Günther, entstanden 1768 bis 1770.
  • Pfarrkirche St. Peter in Pfaffenberg, großenteils 1757 bis 1762 im Barockstil erbaut und 1776 geweiht
  • Filialkirche Hl. Kreuzerhöhung in Oberellenbach
  • Benefiziumskirche St. Martin in Oberhaselbach, 1878/1879 erbaut
  • Filialkirche St. Johannes der Täufer in Oberlindhart, mit neugotischer Ausstattung
  • Filialkirche St. Martin in Upfkofen, errichtet 1865, mit barocker Ausstattung
  • Pfarrkirche Mariä Opferung in Westen, ursprünglich frühromanisch, mehrfach verändert
  • Bonifatius-Statue Westen
  • Marktfrau-Brunnen in Pfaffenberg, errichtet bei der Neugestaltung des Marktplatzes in den Jahren 1981 bis 1984
  • Jüdisches Ehrenmal Pfaffenberg, errichtet mit dem Friedhof im Jahre 1947
  • Marienbrunnen Mallersdorf, am 29. Mai 1904 eingeweiht, 1999/2000 restauriert
  • Schloss Oberellenbach, wohl Anfang des 18. Jahrhunderts
  • Schloss Oberhaselbach, 1756 umgebaut und gegen Westen erweitert
  • Zollhof Pfaffenberg, 1720 umgebaut

Bildung und Erziehung

  • Burkhart-Gymnasium
  • Nardini-Realschule für Mädchen
  • St. Martin-Volksschule Mallersdorf-Pfaffenberg (Grund- und Mittelschule)
  • St. Benedikt Schule (Schule zur individuellen Lernförderung)
  • Fachakademie für Sozialpädagogik
  • Kreismusikschule Straubing-Bogen Außenstelle Mallersdorf-Pfaffenberg
  • Volkshochschule Straubing-Bogen Außenstelle Mallersdorf-Pfaffenberg
  • Kindergarten St. Elisabeth
  • Kindergarten Zum Schutzengel
  • Kinderkrippe
  • Bücherei der Pfarrei St. Johannes in Mallersdorf
  • Bücherei der Pfarrei St. Peter in Pfaffenberg

Weitere Einrichtungen

  • Kreisklinik Mallersdorf, erbaut 1971 bis 1975, saniert 2001 bis 2009
  • Seniorenheim Mallersdorf, erbaut 1980
  • Freibad und Hallenbad, beheiztes Freizeit- und Familienbad

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Pfaffenberg
  • Hubertusschützen 1860 Pfaffenberg
  • Turn- und Sportverein Pfaffenberg-Niederlindhart e.V.
  • Sängerverein Pfaffenberg 1884
  • Krieger- und Veteranenverein Pfaffenberg 1856
  • Katholischer Frauenbund Pfaffenberg
  • Freiwillige Feuerwehr Mallersdorf
  • Katholischer Frauenbund Mallersdorf
  • Krieger- und Reservistenkameradschaft Mallersdorf
  • Schützengesellschaft Mallersdorf
  • Turnverein Mallersdorf

Weblinks


Städte und Gemeinden im Landkreis Straubing-Bogen
Wappen Landkreis Straubing-Bogen.png

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