Marianische Männer- und Jünglingskongregation

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Nach der Fahnenweihe der Marianischen Männerkongregation am 28. August 1911 stellten sich die damaligen Verantwortlichen vor dem Marienbrunnen am oberen Stadtplatz zum Gruppenfoto auf.
Die heutige Vorstandschaft der MC: vordereReihe, von links Adolf Baumann, Willi Wilfersegger, Guardian Pater Albin, Markus Linsmeier, Hans Gratz und Franz-Xaver Eder; hintere Reihe, von links Ludwig Attenberger, Anton Ebenbeck, Michael Diem, Helmut Haas, Günther Bugl, Johann Lohr, Hans Fischer und Christian Riedl. − Fotos: X. Eder/Archiv Eder

Die „Marianische Männer- und Jünglingskongregation“, so ihr ursprünglicher Name, feiert an Christi Himmelfahrt (21. Mai) ihr 100-jähriges Bestehen. Bereits im Jahre 1563 gründete Pater Johannes Leunis in Rom die universale Männerkongregation. So verstand man schon vor fast 450 Jahren die Zeichen der Zeit richtig und legte frühzeitig das Fundament der Marienverehrung. Am 24. Januar 1909 wurde dann die Eggenfeldener Kongregation gegründet.

Gründung und Fahnenweihe

Ausgehend von der Zentralkongregation in Altötting wurde vor genau 100 Jahren in der hiesigen Pfarrei eine eigenständige Kongregation ins Leben gerufen. Beim Blättern in der umfangreichen Chronik sind die Namen der Gründungsväter nachzulesen: Florian Kellhuber, Lorenz Schmidmeier, Thomas Egger, Georg Buchner, Georg Gretzinger und Franz-Xaver Irl. Am 24. Januar 1909 „war eine große Anzahl von Männern jeden Alters gekommen“, um „im Saale des Wolfsberger Kellers“ (die heutige evangelische Kirche) die erste Versammlung vorzubereiten. Bevor die Eggenfeldener Kongregation gegründet wurde, waren schon 212 Sodalen in Altötting eingeschrieben. Am Sonntag, 14. Februar 1909, wurde der erste feierliche „Sodalen-Convent“ gehalten. Bereits „früh um halb 7 Uhr“ feierte man in der „Franziskaner-Klosterkirche“ das Hochamt mit Generalkommunion der Soldaten. Um „nachmittags 1 Uhr“ trafen sich die Männer und Jünglinge in der Kirche zur Predigt, Litanei und feierlichen Neuaufnahme. „Die Gläubigen, welche nicht Mitglieder sind“, wurden freundlichst gebeten, „beim Frühgottesdienste die vorderen Kirchenstühle den Kongregationsmitgliedern freizuhalten“. Beim Nachmittagsgottesdienst hatten „Frauenspersonen“ keinen Zutritt. „Männer und Jünglinge, letztere, sobald sie die erste heilige Kommunion empfangen hatten“, konnten aus allen Pfarreien bei jedem Convent in die Kongregation neu aufgenommen werden. Die Sodalen wurden ferner ersucht, am Convent-Tag die Kongregationsmedaille zu tragen. Bei der Gründungsversammlung im Jahre 1909 wurde auch der erste Marianische Rat aufgestellt. Dieser beschloss, am 20. und 21. August 1911 eine Fahnenweihe abzuhalten. 18 Vereine aus der nahen und weiten Umgebung kamen zu diesem Anlass nach Eggenfelden, so dass sich etwa 2000 Männer und Jungmänner am großen Festzug durch die geschmückte Stadt beteiligten.

Fußwallfahrten

Besondere Anlässe im Kongregationsleben waren die jährlichen Fußwallfahrten. Die erste führte im Jahr 1912 nach Altötting. Damals gingen die Pilger zu Fuß hin und wieder zurück. Eines der wichtigsten Ziele der Sodalen-Wallfahrten war jedoch der Gartlberg in Pfarrkirchen. Einem Plakat, das auf die Wallfahrt am 13. Juli 1919 hinweist, ist folgende Gottesdienst- und Wallfahrtsordnung zu entnehmen: „Früh 5 Uhr: hl. Messe in der Klosterkirche. Früh 6 Uhr: Marienlied und Auszug von dieser Kirche aus. Vormittags ½ 10 Uhr: Feierlicher Einzug in die Wallfahrtskirche auf dem Gartlberg, daselbst Begrüßungsansprache, hierauf feierliches Hochamt zu Ehren Mariens. Mittagsspeise. Nachmittags 2 Uhr: Sodalenversammlung. Nachmittags 4 Uhr: Abschiedsandacht in der Stadtpfarrkirche zu Pfarrkirchen. Abends 7 ½ Uhr: Einzug in Eggenfelden, kurze Ansprache, Marienlied und hl. Segen in der Klosterkirche.“ Zu dieser Wallfahrt waren auch die „Krieger- und Veteranenvereine, die Arbeiter- und Burschenvereine - womöglich mit Fahnendeputation - aus allen Pfarreien eingeladen.

Im Dritten Reich

Neben vielen anderen nimmt Toni Käs einen wichtigen Platz in den Annalen der Männerkongregation ein. Bereits im Jahre 1932 trat er dem Marienverein bei, war Chronist und unermüdlicher Antreiber. Damals machte der Zeitgeist der Kongregation schwer zu schaffen, denn das Dritte Reich hatte seine Spuren hinterlassen. Die Reichspressekammer verbot das Verteilen der Sodalenblätter durch kirchliche Ämter und auch die Fahnen wurden zur Sicherheit nur in den Gotteshäusern aufbewahrt. 1939 wurde der Fabrikant Kajetan Durner zum Präfekten ernannt. Er organisierte vor allem den Versand von Festpostpäckchen und verhalf der Kongregation nach dem Zweiten Weltkrieg zu neuer Blüte.

Nachkriegszeit

Seine Nachfolge trat im Jahre 1962 Joseph Mooser an, der als großer Organisator viele Feste gestaltete, aufopferungsvoll für die MC arbeitete und sich zudem mit den Männern biblischen Fragen widmete. Neben dem Besuch der Hauptfeste in Altötting, den Einkehrtagen und den jährlichen Fußwallfahrten zählten und zählen die Kirchenfahrten zu den Höhepunkten im Kongregationsjahr. So wurden viele sakrale Sehenswürdigkeiten in der näheren und weiten Umgebung besucht und mit dem jeweiligen Präses an einem ausgesuchten Ort ein Wallfahrtsgottesdienst gefeiert.

Literatur

Weblinks