Marquard von Schwendi

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Marquard von Schwendi (* 13. Dezember 1574 auf Schloss Schwendi / Württemberg; † 29. Juli 1634 in Passau) war ein katholischer Geistlicher.

Leben und Wirken

Schwendi war Domherr in Passau (zwischen 1590 und 1594), Freising (1594-1596), Augsburg (1595), Salzburg (1609-1634) sowie Propst in Höglwörth (1610). Seit 1612 war Schwendi Pfarrer von St. Ägidius (Innstadt) und außerdem Domdekan.

Durch seine Initiative entstand 1610 das Kapuzinerkloster am Fuße des Schulerberges, welches 1803 abgerissen wurde. Ab 1622 erschien ihm in mehreren Visionen die Gottesmutter und bat ihn, auf seinem Grundbesitz am Schulerberg (gleich oberhalb von Passau) eine Kirche zu ihren Ehren errichten zu lassen. Für diese Kirche ließ Schwendi, der schon vor seiner Vision ein großer Vereher der Gottesmutter und vor allem des Marienbilds von Lukas Cranachs dem Älteren war, in den folgenden zwei Jahren durch den Maler Pius auch extra eine Kopie dieses berühmten Bildes anfertigen (angeblich von dem Maler Pius). Am 29. August 1624 folgte dann schließlich die Grundsteinlegung für die „Maria Hilf-Kirche“. Neben der Kirche stiftete er außerdem ein Kapuzinerhospiz.

Ab 1626 war Schwendi Administrator des Bistums Passau und als solcher der ständige Vertreter der Fürstbischöfe. Durch Patent vom 14. November 1629 befahl er, dass das Fest der unbefleckten Empfängnis fortan alljährlich am 8. Dezember im Bistum Passau als gebotener Feiertag begangen werden sollte. 1630 erbaute er für sich außerhalb der Klausur ein Haus.

Schwendi hatte großen Anteil an der Errichtung der Universität Salzburg. Nach ihm sind in Passau die Schwendistraße (Innstadt) sowie die Marquardstraße (Ilzstadt) benannt.

Literatur

  • Ludwig Heinrich Krick: 33 alte Passauer. Kleine Bilder aus der Geschichte des Bistums Passau. Passau, 1927.

Weblinks