Marschallhaus (Passau)

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Das Marschallhaus am Residenzplatz in Passau.

Das Marschallhaus ist ein historisches, unter Denkmalschutz stehendes Gebäude in der Altstadt von Passau, direkt am Residenzplatz (Haus Nr. 9).

Geschichte

Das im Kern zum Teil noch spätromanische Gebäude diente einst vermutlich als Palais des fürstbischöflichen Kanzlers bzw. als Hofmarschallamt. Seinen Namen erhielt es 1862/1864 von Alexander Erhard sen., die frühere Adresse war „am Wechselstein“. Die Nutzung als Sitz des fürstbischöflichen Hofmarschalls ist quellenmäßig nicht belegt.

Von 1780 bis 1805 war hier das Postamt Passau untergebracht. Ab 1819 beherbergte es das Stadtkommissariat Passau und ab 1839 das Landgericht. Letzteres wurde 1879 in das Amtsgericht Passau umfunktioniert und zog 1886 in die Alte Bischöfliche Residenz um.

Bis heute ist es in Besitz des Bistums Passau. Die drei großen Räume im Erdgeschoss beherbergen die Dombauhütte Passau. Im ersten Stock lebt der Altmesner, darüber wohnte Altbischof Franz Xaver Eder bis zu seinem Tod 2013. Das Gewölbe im Keller dient als Tiefgarage für die Mitarbeiter des Bistums, auch die Dombauhütte hat hier einen Parkplatz.

Der dreigeschossige Walmdachbau mit barocker Fassadengestaltung verfügt auch über eine Kelleranlage mit zwei übereinander angelegten Kellern aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Ostfassade wurde von 1903 bis 1906 angelegt. 1978 erfolgte eine Instandsetzung des Gebäudes.

Galerie

Literatur

  • Michael Petzet: Denkmäler in Bayern. Band 2: Niederbayern. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München 1986, ISBN 3-486-52393-7
  • Julia Ried: Arbeiten in und am Denkmal. In: Passauer Neue Presse vom 16. April 2014 (S. 22)
  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9