Martin Kreuzer

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Martin Kreuzer. (Foto: Jäger)
Martin Kreuzer beim Schachspiel. (Foto: Uni Passau)

Prof. Dr. Martin Kreuzer (* 15. Juli 1962 in Ihrlerstein) ist Inhaber des Lehrstuhls für Symbolic Computation an der Fakultät für Informatik und Mathematik der Universität Passau und Weltmeister mit der deutschen Mannschaft im Fernschach. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Leben und Wirken

Der gebürtige Niederbayer Kreuzer wechselte im Oktober 2007 von der Universität Dortmund nach Passau und übernahm hier Anfang 2008 den Lehrstuhl für Mathematik an der Universität Passau. Sein Schwerpunkt ist Symbolic Computation, die Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Schach-Laufbahn

Als 12-Jähriger begann seine Schach-Laufbahn. Er belegte einen Kurs beim Schachclub in Kelheim, wurde dort später Vorsitzender. 1978 begann er mit Fernschach, und Zug um Zug arbeitete er sich nach oben: Seit 1981 spielt er am ersten Brett (höchste Einstufung) der bayerischen Landesliga, 1985 deutscher Juniorenmeister, dann Auswahlmannschaft Deutschland. Seit 1994 trägt er den Titel Großmeister. Steil bergauf ging es mit dem fröhlichen Kreuzer nicht nur in der Welt von König und Springer. Sein Gehirn verarbeitet Zahlen mit der Präzision einer CNC-Fräsmaschine. Von 1979 bis 1981 war er dreimal Bundessieger im Bundes-Wettbewerb Mathematik und gewann 1981 bei der Mathematik-Olympiade eine Silbermedaille.

Das Algebraische Öl

Seit 2005 arbeitet Kreuzer mit Shell zusammen, um mit Hilfe der Mathematik die Ausbeute von Ölfeldern zu optimieren. Der Name des Projekts lautet „das algebraische Öl“. Zusammen mit Wissenschaftlern der Universität Genua und Shell-Chefmathematiker Dr. Hennie Poulisse entwickelt Kreuzer unter Einbeziehung von Messdaten und komplexen Algorithmen Polynom-Gesetze, die helfen, das Verhalten der Ölfelder vorherzusagen. Die Forscher wollen herausfinden, wie man die Ventile, die die Fördermenge regeln, einstellen muss, um die maximale Fördermenge zu erreichen. Wenn man alle Ventile öffnet, fällt der Druck im Feld ab. Durch die unterirdische Bewegung des Öls entstehen „Dry Spots“, also Orte, an denen man kein Öl mehr fördern kann. Wo diese auftreten und was wann wohin sickert, kann Martin Kreuzer mit seiner Methode voraussagen. Mit diesem Wissen kann man die Austrocknung verhindern und die Quelle länger und besser nutzen. Dass die Berechnungen funktionieren, hat Kreuzer schon in Brunei getestet. Derzeit wird die Methode im Oman und in Schottland erprobt.

Literatur

Weblinks