Martin Selmayr

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Prof. Dr. Martin Selmayr. (Foto: Jäger)

Prof. Dr. Martin Selmayr (* 1970 in Bonn) ist ein deutscher Jurist und seit 2014 Kabinettschef von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Darüber hinaus ist er Direktor des Centrums für Europarecht an der Universität Passau.

Leben und Wirken

Selmayr machte sein Abitur 1990 am Otto-Hahn-Gymnasium Karlsruhe. In den Jahren 1991 bis 1996 studierte er Jura an der Universität Passau und war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Auslandsaufenthalte führten ihn ans King’s College nach London und an die Universität Genf. Schon in Passau kam er auf den Geschmack von Europa und wurde dort im Jahr 2000 mit einer Arbeit über die rechtlichen Grundlagen des Euro promoviert. Parallel dazu stürzte er sich in die Praxis, arbeitete ab 1998 in der Rechtsabteilung der Europäischen Zentralbank und ab 2000 beim Internationalen Währungsfonds, später in der Rechtsabteilung von Bertelsmann.

Seit 2001 ist Selmayr Direktor des Centrums für Europarecht an der Universität Passau und als solcher verantwortlich für die Forschungsschwerpunkte EU-Verfassungsrecht, Europäische Wirtschafts- und Währungsunion und Europäisches Wettbewerbsrecht. Seit 2002 ist er außerdem Lehrbeauftragter an der Universität Passau sowie seit Mai 2010 Honorarprofessor für Europäisches Wirtschafts- und Finanzrecht an der Universität des Saarlandes.

In der Europäischen Kommission ist Selmayr seit November 2004 tätig. Dort arbeitete er zuerst als Sprecher von EU-Justizkommissarin Viviane Reding sowie ab 2009 als ihr Kabinettschef und damit als ihr wichtigster politischer Berater. Im März 2014 wurde Selmayr von Jean-Claude Juncker zu dessen Wahlkampfleiter für die Europawahl ernannt. Währenddessen war er als Redings Kabinettschef beurlaubt. Nachdem sich Jean-Claude Juncker bei der Europwahl als neuer EU-Kommissionspräsident durchsetzen konnte, wurde Selmayr dessen Kabinettschef.

Literatur