Matthias Merkle

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Dr. Matthias Merkle (* 24. Februar 1815 in Bedernau, Allgäu; † 10. November 1881 in Wörishofen) war ein katholischer Theologe sowie Landtags- und Reichtagsabgeordneter.

Leben und Wirken

Merkle besuchte das Gymnasium in Dillingen und studierte anschließend Theologie und Philosophie in München. 1840 empfing er die Priesterweihe und wirkte danach als Kaplan in Grönenbach bei Memmingen, später in Augsburg-St. Moritz. Damals förderte er als Privatlehrer den jungen, später als Naturheiler berühmt gewordenen Sebastian Kneipp und ermöglichte ihm den Besuch des Gymnasiums in Dillingen. Seit 1844 lehrte er am Lyzeum in Dillingen Moraltheologie, Pädagogik, Patrologie und Religionsphilosophie. Ab 1864 leitete er das Augsburger Pastoralblatt sowie das Archiv für Pastoral-Konferenzen.

1871 päpstlicher Hausprälat, wurde er 1874 Professor der Moraltheologie am Königlichen Lyzeum in Passau. Von 1874 bis zu seinem Tod war er für den Wahlkreis Dillingen zeitweise Landtags- und für den Wahlkreis Schwaben 5 Reichstagsabgeordneter. Merkle war als Theologe einer der entschiedensten Gegner der altkatholischen Bewegung und als Abgeordneter einer der extremsten Mitglieder der Zentrumsfraktion. Seine letzten Lebenstage verbrachte er bei seinem einstigen Schüler Sebastian Kneipp in Wörishofen.

Werke

  • Über Toleranz nach katholischen Prinzipien (1865)

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg., unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 2 H-O, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5

Weblinks