Max Matheis jun.

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Max Matheis (* 28. Juni 1894 in Triftern; † 3. August 1984 in Passau) war ein Passauer Lehrer und Heimatschriftsteller. In Passau ist die Max-Matheis-Straße nach ihm benannt, ebenso die Max-Matheis-Straße in Ruderting und die Matheisstraße in Triftern.

Leben und Wirken

Der Sohn des Lehrers Max Matheis sen. und seiner Ehefrau Therese, geb. Aigner besuchte die Volksschule zunächst in Triftern und ab 1902 in Passau. Von 1908 bis 1910 war er Schüler der Königlich-Bayerischen Präparandenschule in Passau, von 1910 bis 1913 besuchte er das Lehrerseminar in Triftern.

Von 1913 bis 1914 verrichtete er seinen Dienst als Einjährig-Freiwilliger beim Infanterieregiment 16 in Passau. Er nahm an der Westfront am Ersten Weltkrieg teil, war ab 1915 Leutnant und wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse, dem Militärverdienstorden 4. Klasse und dem Frontkämpferkreuz ausgezeichnet.

Danach war er von 1919 bis 1924 Hilfslehrer an der Volksschule Holzkirchen. 1924 bis 1935 wirkte er als Leiter der Volksschule Nottau bei Obernzell. 1925 heiratete er Katharina Kellberger aus Passau, 1929 wurde in Nottau ein Lehrerhaus gebaut, am 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei. Die einzige Tochter starb 1934 im Alter von drei Wochen. 1935 wurde er auf seinen Wunsch hin an die Volksschule St. Nikola in Passau versetzt. Damals kaufte er sich auch sein Haus in Hacklberg. 1934 Kreiskulturwart, war er ab August 1933 SA-Mitglied, ab 1937 dort Truppführer.

Bereits im Alter von fünfzehn Jahren konnte er einen Redakteur der Donau-Zeitung bewegen, ein Gedicht von ihm zu drucken. Unter dem Titel Bauernbrot veröffentlichte er 1939 seine ersten Mundartgedichte. Es folgten Romane und Erzählungen. Die schriftlichen Zeugnisse aus dieser Zeit lassen einen stark national ausgerichteten Ton erkennen. Am deutlichsten zeigt sich der Einfluss der NS-Ideologie in seiner szenischen Darbietung Der Deutsche Acker und in dem Spiel Arbeiter und Bauer, die beide 1935 entstanden.

Bereits 1938 als Oberleutnant beim Einmarsch nach Österreich und in das Sudetenland dabei, nahm er 1939 als Hauptmann mit dem XIII. Armeekorps am Polenfeldzug und 1940 am Frankreichfeldzug teil. Dabei betätigte er sich auch als Kriegslyriker. 1941 erlangte er die Unabkömmlichstellung (UK) für den Schuldienst, und zwischen 1942 und 1944 war Matheis wieder Lehrer. Zu seinen engen Freunden gehörten der Filmpionier Hans Vogt, der Maler Wilhelm Niedermayer und der Dichterarzt Hans Carossa.

Am 30. Juni 1945 verhaftet, war er von 1945 bis 1946 im Lager Natternberg interniert, später in Michaelsbuch und Langwasser bei Nürnberg. Zunächst in der Gruppe II der Belasteten geführt, wurde Matheis 1947 nach verschiedenen Verfahren als Mitläufer der Gruppe IV eingestuft. Bereits ab 1. April 1948 konnte er wieder als Lehrer an der Nikolaschule wirken.

Nach seiner Wiedereingliederung in das Beamtenverhältnis in den Jahren 1948 bis 1949 wurde er 1954 zum Oberlehrer befördert. 1959 ging er in den Ruhestand. Sein Grab befindet sich auf dem Innstadt-Friedhof, sein Nachlass im Stadtarchiv Passau.

Seine Beurteilung

Der in der Nachkriegszeit als Heimatdichter geschätzte Matheis wurde später wegen seiner NS-Verstrickung deutlich kritischer beurteilt. Bei der Ausstellung Es war einmal. Warschau im Herbst 1939, die 1996 in Passau von der Verlagsgruppe Passau durchgeführt wurde, war Matheis auf mehreren Fotos im Kreis seiner Kameraden zu sehen. Der Gemeinderat von Ruderting beriet 2015 über eine Umbenennung der dortigen Max-Matheis-Straße und beschloss, den Namen beizubehalten.[1] 2016 veröffentlichte Hans Göttler das Werk Max Matheis und die tiefbrauenen Flecken auf seiner weißblauen Heimatweste.

Werke

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bericht auf der Website der Gemeinde Ruderting