Michael Geins (Fotograf)

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Michael Geins mit dem Siegel der Lamplbruderschaft.

Michael „Mike“ Geins (* 16. Mai 1942 in Passau; † 8. Februar 2015 ebd.) war ein Passauer Fotografenmeister und Stadtrat.

Leben und Wirken

Der als Sohn der Getränkekaufmannseheleute Johann und Emma Geins in Passau geborene Michael Geins begann nach der Schule zunächst eine Kochlehre. Diese brach er später ab, um Optiker zu werden. Darüber kam er schließlich zu den Kameras, seinem damals größten Hobby. In der Folge machte er sein Hobby kurzerhand zum Beruf: 1969 eröffnete er gemeinsam mit Manfred Rasshofer den Augenoptik- und Fotofachhandel „Rasshofer & Geins“ in der Theresienstraße 5 in Passau. 1977 legte Geins dann erfolgreich die Prüfung zum Meister des Fotografenhandwerks ab. Im Laufe der folgenden Jahre erarbeitete Michael Geins sich als Fotograf einen Namen und wurde in diesem Bereich zu einer Institution in der Stadt. 1984 trat er das Erbe des Fotografen Schütz an und 1990 übernahm er Foto Adolph. Im Jahr 2010 übergab er das „Foto Geins“ in der Theresienstraße an seinen Sohn Peter.

Neben seinem beruflichen Wirken war Geins schon früh gesellschaftlich, politisch und künstlerisch engagiert. Mit 18 Jahren war er Dekanatsjugendführer des Bundes der deutschen katholischen Jugend und mit 21 Jahren Vorsitzender des Kreisjugendrings Passau – damals als jüngster Kreisjugendring-Vorsitzender in ganz Bayern. Im Alter von 23 Jahren war er auch jüngstes Mitglied im Kuratorium der Festspiele Europäischen Wochen. Er führte als Kreisvorsitzender die Junge Union Passau-Stadt und war Vorsitzender des Ostbayerischen Kulturrings. Bei der Stadtratswahl 2008 trat er erfolgreich als Parteiloser für die ÖDP (Listenplatz 10) an. Bei der Stadtratswahl 2014 wollte er eigenen Aussagen zufolge nicht mehr kandideren, trat dann aber dennoch an und konnte erneut in den Stadtrat einziehen. Er widmete sich hier unter anderem den Bereichen Stadtentwicklung und Kultur sowie Jugend- und Seniorenarbeit.

In seinem Amt als Dultbürgermeister wirkte Geins ab 2009 als Ombudsmann für Schausteller und Marktkaufleute bei der Passauer Dult. Zudem war er unter anderem Aufsichtsratsmitglied der Wohnungs- und Grundstücksgesellschaft Passau sowie ehrenamtlicher Verwaltungsrat des Stadtarchivs Passau. Eine seiner Lebensaufgaben war die Aufbereitung historischer Aufnahmen. In seinem Privatarchiv hortete er tausende alter Negative, die er scannte, retouchierte und archivierte. Vor allem die historischen Aufnahmen der Stadt lagen ihm am Herzen, weil sie die Entwicklung Passaus so gut dokumentierten. Besonders angetan war Geins dabei vom Werk Franz Weismanns, der mit dem Historienmaler Ferdinand Wagner befreundet war und mit seiner Kamera vor allem das Passauer Alltagsleben einfing – und zwar in erster Linie nicht der Fotografie wegen, sondern als Vorlage für Gemälde und Aquarelle. In vielen Kalendern aber auch Video- und CD-Publikationen führte Geins diese Aufnahmen den Passauern vor Augen. Zuletzt trugt er mit den von ihm gemachten Fotos zum Gelingen der zweibändigen Passauer Denkmaltopographie bei.

Michael Geins war in zahlreichen Vereinen engagiert, etwa im Amateurfilmclub Passau, in der Schlaraffia Castra Batava und im Förderverein Oberhausmuseum Passau. Darüber hinaus war er von 2010 bis 2013 Vorsitzender der Lamplbruderschaft, des ältesten Vereins in ganz Deutschland, der er schon seit seinem 27. Lebensjahr 1969 angehörte; seit 2013 war er Ehrenmitglied.

Mitte Dezember 2014 begab sich Geins für einen Eingriff ins Klinikum Passau, wo ihn eine folgende kurze, aber intensive Krankheit aus dem Leben riss. Er starb am 8. Februar 2015 für die Öffentlichkeit völlig überraschend im Alter von 72 Jahren und wurde am 13. Februar unter großer Anteilnahme im Hochfriedhof in der Innstadt beigesetzt.

Literatur