Michael Höber

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Michael Höber.
Der Trauerzug von Michael Höber am Innstadtfriedhof. (Foto: Geisler)

Michael Höber (* 9. November 1924; † 17. Juli 2011) war ein Passauer Unternehmer und langjähriger Stadtrat. Er hat sich vor allem um das Handwerk der Region große Verdienste erworben. Er war verheiratet und hatte zwei Söhne.

Leben und Wirken

Aufbau des Familienbetriebs

Die 1925 gegründete Firma Höber hat Michael Höber, der Älteste in der Familie, zusammen mit seinen Brüdern Helmut und Heinz zur heutigen Größe gebracht. Mit ihm als einem der Gesellschafter und Geschäftsführer entwickelte sich der Familienbetrieb zu einem Unternehmen mit heute 200 Mitarbeitern. 1940 war er nach seiner Schulzeit in St. Nikola und an der Oberrealschule Passau sowie seiner Lehrzeit zum Kriegsdienst eingezogen worden. Schon bald nach seiner Heimkehr aus der Gefangenschaft legte Höber 1947 die Meisterprüfung im Gas- und Wasserinstallateurs-Handwerk ab, zehn Jahre später wurde er Obermeister der Innung, 1967 übernahm er das Amt des Kreishandwerksmeisters. Der Einsatz für den Berufsstand bestimmte viele Jahrzehnte seines Lebens: Höber war Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbands und Vorsitzender des Tarifpolitischen Ausschusses, Mitglied der Vollversammlung und des Vorstands der Handwerkskammer. Vor allem die berufliche Aus- und Weiterbildung war ihm hier ein Herzensanliegen.

Politischer Einsatz

Ämter wie diese bringen weitere Verpflichtungen mit sich, denen sich Höber ebenfalls mit vollem Einsatz widmete. Jahrzehntelang war er Vorstandsmitglied der AOK und vereidigter Sachverständiger. Er war im Verwaltungsausschuss des Arbeitsamts, Vorstand und Gründungsmitglied des Versorgungswerks für das Ostbayerische Handwerk, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschafts-, Steuer- und Regionalpolitik. Von seinem Amt als Hacklberger Gemeinderat wechselte er 1972 direkt in den Passauer Stadtrat, wo er als Mitglied der CSU-Fraktion dreißig Jahre lang – bis 2002 – vor allem sein immenses Wissen rund ums Thema Bau einbrachte. Höber habe sich stets für den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt eingesetzt, seine Tätigkeit in Organisationen des Handwerks und in anderen öffentlichen Ämtern sei immer vom Bemühen getragen gewesen, die Lebensverhältnisse aller Bevölkerungskreise nachhaltig zu verbessern, so der damalige Staatsminister Dr. Gebhard Glück in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse.

Ehrenamtliches Engagement

Wer so viel in Unternehmen und Gesellschaft leistet, dem bleibt nicht viel Zeit für Privatleben oder Hobbys. Dennoch hat sich Höber viele Jahre für den Passauer Ruderverein engagiert, er unterstützte die vielfältigen sozialen Dienste des Rotary-Clubs oder der Lamplbruderschaft und ging gerne auf große Fahrt. Die letzte seiner vielen Reisen führte ihn noch zu Ostern auf dem Schiff nach Ungarn. Höber war ein „Grandseigneur“, der in seiner ausgleichenden Art nie die Bodenhaftung verlor. Sachlich, kompetent und umgänglich, so schildern ihn seine langjährigen Weggefährten, all dies gepaart mit großem wirtschaftlichem Sachverstand. Er habe sich als junger Mensch zwei Ziele gesteckt – den Handwerksbetrieb mitzugestalten und dabei den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden, zum anderen das Ansehen des Handwerks zu mehren, erzählte Höber einmal anlässlich einer der vielen Ehrungen für sein Lebenswerk. Wie zielstrebig er diese hochgesteckten Ziele umsetzte und dabei dennoch immer ganz nah bei seinen Mitmenschen blieb, das nötigt einem auch heute noch Bewunderung ab.

Mit 86 Jahren starb Michael Höber am 17. Juli 2011 nach schwerer Krankheit und gesundheitlichen Problemen in den letzten drei Jahren. Die Beisetzung fand am 20. Juli 2011 im Innstadtfriedhof statt.

Auszeichnungen

Literatur