Mirjam Müller

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Schwester Mirjam Müller. (Foto: Jäger)

Sr. Mirjam Müller (* 7. April 1941 in Langfurth) ist eine niederbayerische Deutschordensschwester und war von 1992 bis 2013 deutsche Provinzoberin.

Leben und Wirken

Die aus Langfurth am Brotjacklriegl stammende Mirjam Müller trat nach einer Erzieherinnenausbildung 1961 bei den Deutschordensschwestern ein. Zwölf Jahre ist sie alt, als der Lehrer in der Volksschule in Langfurth einen Skikurs am Lusen ankündigt, letztendlich landen die Schüler jedoch in einem Schülerheim in Grafenau. Vier Wochen sollte der Aufenthalt dauern. Die 12-Jährige, die ursprünglich auf den Namen Elfriede getauft wurde, wehrt sich erst heftig gegen diesen Aufenthalt. Doch diese vier Wochen werden ihr weiteres Leben bestimmen. In diesem Heim kommt sie das erste Mal mit Deutschordensschwestern in Kontakt. Die Frauen mit den tief ins Gesicht gezogenen Schleiern, die gestochenes Hochdeutsch sprechen, erscheinen dem Mädchen zunächst alles andere als attraktiv. Und doch spürt sie schnell: Zu diesen Schwestern, da muss sie hin. An dieser Sehnsucht wird sich nichts mehr ändern.

Statt auf dem Bauernhof der Eltern zu arbeiten, verbringt Elfriede zwischen 1954 und 1959 alle Schulferien im Passauer Nikola-Kloster, das in diesen Jahren voll ist von Vertriebenen und Flüchtlingen. Dort macht sie „Drecksarbeit“, kratzt die Jahrhunderte lang überschmierten Carlone-Stuckdecken ab und befasst sich eingehend mit der Geschichte des Ordens. Als sie 1960 in Freiburg im Breisgau mit der Ausbildung zur Erzieherin fertig ist und immer noch überzeugt davon, dass sie mit ihrer Liebe zu Christus keinem „spontanen Irrsinn“ erlegen ist, tritt sie als Novizin in den Orden ein. 1961 legt sie ihre erste Profess ab. Aus Elfriede wird Mirjam.

Sie leitete zwei Jahre einen Kindergarten in Frankfurt am Main, ehe sie 1965 ihr Diplom an der Fachhochschule für Sozialpädagogik in Freiburg im Breisgau machte. Im gleichen Jahr kam sie nach Passau. Sie eröffnete den Kindergarten St. Nikola und baute diese Einrichtung zielstrebig auf. Sie unterrichtet am Kindergartenseminar, der späteren Fachakademie für Sozialpädagogik im Kloster St. Nikola. Von 1977 bis 2003 leitete sie diese weit über das Gebiet des Bistums Passau hinaus bekannte Ausbildungsstätte. Heute gibt sie dort noch ein paar Wochenstunden Religionspädagogik. Mit der Leitung des Ordens ist sie ohnehin ausgelastet, obwohl sie mittlerweile viele Dinge delegiert hat, wie sie sagt.

Müller wirkte ferner im Diözesanrat und im Caritasrat der Diözese Passau sowie im Organisationskomitee der Nacht der Kirchen mit Aus den Händen des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein erhielt Mirjam Müller am 3. September 2008 auf der Burg Trausnitz das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse in Anerkennung ihrer Arbeit – aber insbesondere für ihr wirtschaftliches Verwaltungsgeschick, mit dem sie das Kloster führte, und für ihr hohes Fachwissen. Im Juni 2013 hat sie sich nach 21 Jahren vom Amt der Provinzoberin der Deutschordensschwestern zurückgezogen; ihr folgte Maria-Franziska Meier nach.

Auszeichnungen

Literatur