Oberndorf (Bad Abbach)

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Filialkirche Mariä Himmelfahrt in Oberndorf

Oberndorf ist ein Ortsteil des Marktes Bad Abbach im niederbayerischen Landkreis Kelheim. Bis 1978 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Oberndorf liegt an der Donau etwa einen Kilometer nordwestlich von Bad Abbach.

Geschichte

Der Name bedeutet so viel wie das Obere Dorf. Oberndorf ist ein altes Winzer- und Fischerdorf. 1007 wurde es von Kaiser Heinrich II. mit Ahebach (Bad Abbach) dem neu gegründeten Bistum Bamberg geschenkt. Mit einer auf 1138 datierten, aber erst 1224 ausgestellten Urkunde wurde es der Jurisdiktion des Klosters Prüfening unterstellt, der es bis zur Säkularisation 1803 als Hofmark unterstand.

Im Jahr 1209 wurde Pfalzgraf Otto VIII. von Wittelsbach, der Mörder von Kaiser Philipp von Schwaben im Burgstall Oberstrang in Oberndorf gestellt und getötet. Die vorwiegende Bodenkultur bestand bis etwa 1760 in Weinbau und wich dann immer mehr dem Hopfenanbau. Kirchlich blieb Oberndorf trotz mehrerer Lösungsversuche eine Filiale von Abbach.

Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg war beabsichtigt, die Gemeinde Oberndorf in Bad Abbach einzugliedern. Ein Gemeinderatsbeschluss vom 28. März 1946 mit dem Hinweis auf die landwirtschaftliche Struktur, die hinreichende Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraft sowie die eigene Schule konnte die Eingemeindung verhindern. Erst die Gebietsreform veranlasste Oberndorf unter dem letzten Bürgermeister Ernst Gassner, sich aufgrund eines einstimmigen Gemeinderatsbeschlusses zum 1. Januar 1978 an Bad Abbach anzuschließen.

Eine alte Dorflinde bei der Kirche, deren brüchiger Stamm zuletzt durch ein Mauerwerk zusammengehalten werden musste, wurde am 9. Februar 1961 gefällt.

Sehenswürdigkeiten

  • Filialkirche Mariä Himmelfahrt. Das spätromanische Langhaus dürfte schon um etwa 1250 entstanden sein, der Nordturm ist frühgotisch, der Chor entstand im 16./17. Jahrhundert. Das romanische Innenportal enthält Tierreliefs. Frühgotische Fresken stammen vom Ende des 13. Jahrhunderts, eine spätgotische Madonna von um 1470. Der heutige Hochaltar wurde 1713 errichtet und etwas zurückversetzt.
  • Friedhofskapelle (Seelenkapelle). Sie wurde im 15./16. Jahrhundert erbaut und besitzt eine bemalte Holzdecke sowie einen Sandsteinaltar von 1430 bis 1440.
  • An der Innenseite der Friedhofsmauer befindet sich rechts neben dem Eingang ein steinerner Christuskopf. Er wird mit dem Ereignis um Pfalzgraf Otto VIll. in Verbindung gebracht und war in früheren Zeiten in der Kirche links vom Altar eingemauert.

Vereine

  • Altenclub Oberndorf
  • Freiwillige Feuerwehr Oberndorf. Sie wurde 1874 gegründet.
  • Katholische Landjugend Oberndorf
  • Krieger- und Soldatenverein Oberndorf
  • Orgelbauverein Oberndorf e.V.
  • Singkreis Oberndorf
  • TV Oberndorf e.V. Am 1. Mai 1926 gründeten 21 Bürger in der Brauerei Berghammer den Turnverein.

Literatur

  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4

Weblinks