Ortenburger Ritterspiele
Die Ortenburger Ritterspiele sind ein seit 1984 regelmäßig stattfindendes Mittelalter-Fest in Ortenburg. Von 1984 bis 2011 von Hans Rosenberger organisiert, liegt die Verantwortung seither im Bereich der Millennium Visions Ritterspiele UG.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ersten Ritterspiele fanden 1984 statt, Organisator und Veranstalter war Hans Rosenberger. Er fing klein an und stellte alle zwei Jahre auf’s Neue die Ritterspiele auf die Beine – 2009 organisierte er sie bereits zum zwölften Mal. In der Anfangszeit hatten die Ritterspiele auf dem Volksfestplatz in Ortenburg stattgefunden, später zogen sie auf die sogenannte Schlosswiese unterhalb des Schlosses Ortenburg. Vor allem auf dem historischen Gelände wurden sie zu einem riesigen Erfolg und zu einem Markenzeichen von Ortenburg mit stets mehreren Tausend Besuchern.
Im Jahr 2011 fanden die Ortenburger Ritterspiele dann erstmals nicht statt, weil der langjährige Veranstalter Hans Rosenberger als solcher nicht mehr zur Verfügung stand. Ihm war das finanzielle Risiko zu groß geworden: Die Ritterspiele kosteten zuletzt zwischen 80.000 und 90.000 Euro – bei Erfolg deckten die Einnahmen zwar stets die Kosten, großen Gewinn machte Rosenberger jedoch nie. Die Gemeinde unterstützte die Spiele zwar mit Arbeitsleistungen, konnte aber aufgrund der Finanzlage keinen Zuschuss beisteuern. Bei schlechtem Wetter war daher stets mit Verlusten zu rechnen. Deshalb und aufgrund gesundheitlicher Probleme sah sich Rosenberger außer Stande, die Ritterspiele auch ein dreizehntes Mal zu organisieren. Weil die Gemeinde selbst nicht als Veranstalter einspringen konnte, war zwischenzeitig die Gründung eines Vereins als Lösung angedacht. Letztendlich konnten Manuela Brandl und Alex Lehnder mit ihrer Firma Millennium Visions gewonnen werden, die Ritterspiele zukünftig auszutragen. Dafür wurde die Millennium Visions Ritterspiele UG gegründet. Die Hoffnungen von Joachim Orttenburger, dem damaligen Verwalter des Schlosses, wurden damit erfüllt: Ihm lag viel an der Traditionsveranstaltung, die weit über Ortenburg hinaus bekannt ist. Im Jahre 2012 wohnten zwei Mitglieder der Familie Graf zu Ortenburg der Veranstaltung bei. Aufgrund des großen Erfolgs im Jahre 2012 wurde schon 2013 die nächsten Ritterspiele ausgetragen.
Ablauf
Die Ortenburger Ritterspiele werden stets von einem Herzogen- oder Grafenppaar, stilecht in mittelalterlichen Gewändern, begleitet. Den Besuchern wird ein buntes, realitäsnahes Bild der Vergangenheit präsentiert. Das Markt und Lagerleben des Mittelalters kann man dort hautnah erleben – ob Schuhmacher, Seiler, Waffenschmied oder das Herstellen von handgefertigten historischen Werkzeugen – an spannenden und interessanten Darbietungen mangelt es nicht. Daneben präsentieren verschiedene mittelalterliche Gruppen, wie damals gelebt, gekocht und gearbeitet wurde.
Auch Turnierspiele (dargeboten von einer Stuntmengruppe) und Mutproben, bei denen sich Ritter Gefechte liefern und um die Gunst der Kaisertochter buhlen, fanden schon in Zeiten des Mittelalters großes öffentliches Interessse. Den Höhepunkt der Ritterspiele bildet jedes Mal der historische Festzug durch den Markt Ortenburg.
Übersicht
- 2005: 10. Ortenburger Ritterspiele
- 2007: 11. Ortenburger Ritterspiele
- 2009: 12. Ortenburger Ritterspiele
- 2012: 13. Ortenburger Ritterspiele
- 2013: 14. Ortenburger Ritterspiele
- 2014: 15. Ortenburger Ritterspiele
- 2015: 16. Ortenburger Ritterspiele
Kontakt
Millennium Visions Ritterspiele UG
Göbertsham 11
94496 Ortenburg
Telefon: +49 8542 919814
Telefax: +49 8542 919813
E-Mail: kurier@ortenburger-ritter-spiele.de
Internet: www.ortenburger-ritter-spiele.de
Literatur
- Elke Fischer: Ritterspiele mit Christian Auer als Herzog. In: Passauer Neue Presse vom 26. März 2009 (S. 32)
- PNP: „Heuer kommen wieder die Rittersleut.“ In: Passauer Neue Presse vom 4. Mai 2009 (S. 25)
- Simone Kuhnt: Hat das Hauen und Stechen bald ein Ende? Passauer Neue Presse vom 15. Februar 2011 (S. 23)
- Elke Fischer: Neue Ritter auf Schloss Ortenburg. In: Vilshofener Anzeiger vom 11. Juni 2012 (S. 21)
