Ottfried Fischer

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Ottfried Fischer im Jahr 2009

Ottfried Fischer (* 7. November 1953 in Ornatsöd bei Untergriesbach) ist ein deutscher Schauspieler und Kabarettist.

Leben und Wirken

Otto Friedrich Fischer besuchte bis zum Abitur das Maristengymnasium in Fürstenzell bei Passau. Hier erhielt er auch seine erste offizielle Gage – eine Wurstsemmel. Als seinen eigentlichen Entdecker bezeichnet Fischer seinen Deutsch- und Kunstprofessor Dr. Ahle, damals gleichzeitig „Regisseur“ des Fürstenzeller Maristen-Schulspiel-Ensembles, dem Ottfried Fischer zehn Jahre lang die Treue hielt. Das vom Vater geplante Studium in München mit darauffolgender Karriere als Rechtsanwalt brach er jedoch nach wenigen Semstern ab und gründete mit einigen Freunden 1980 das Münchner Hinterhoftheater, wo er selber als Kabarettist und Schauspieler auftrat.

1983 trat er in der Fernsehshow „Meine Gäste und ich“ des Wiener Kabarettisten Werner Schneyder auf. 1989 gastierte er mit dem Programm „Schwer ist leicht was“ und fünf Jahre später mit seinem zweiten Solo „Was tun“ in mehreren deutschen und österreichischen Städten. Der Regisseur und Drehbuchautor Franz Xaver Bogner verschaffte Fischer eine Rolle in seiner Serie „Zeit genug“ und gab ihm 1985 die Hauptrolle "Sir Quickly" in der Serie „Irgendwie und Sowieso“ – dies war der Startschuss für eine Karriere Fischers über die Grenzen Bayerns hinaus. Es folgten Spielfilmrollen unter anderem in „Zur Freiheit“ (1985), „Ein Prachtexemplar“ (1989), „Café Europa“ (1990), „Go Trabi Go“ (1990), „Der Superstau“ (1990) und „Das schreckliche Mädchen“ (1990). Außerdem spielte Fischer beim Bayerischen Rundfunk in „Der Schwammerlkönig“.

Lange Zeit spielte Fischer ab 1993 neben Wolfgang Fierek in der Serie „Ein Bayer auf Rügen“. Seinen größten Erfolg hatte er jedoch mit der bis heute sehr populären Fernsehserie „Der Bulle von Tölz“. In dieser verkörpert er den Kriminal-Hauptkommissar Benno Berghammer, der jedesmal aufs Neue versucht, Morde in der oberbayerischen Stadt Bad Tölz aufzuklären und der gleichzeitig noch immer bei seiner Mutter – der Witwe Resi Berghammer (Ruth Drexel) – wohnt. Nach Fischers eigenen Aussage handelt es sich bei der Serie um eine gelungene Mischung aus Krimi und Heimatfilm.

Ab 2003 spielte er die Hauptrolle in der ARD-Serie „Pfarrer Braun“. In dieser mimt er, in Anlehnung an das Buch „Father Brown“ von Gilbert Keith Chesterton, den katholischen Pfarrer Braun, der mit seinem Gefolge in jeder Folge der Serie strafversetzt wird, da er an jedem Ort versucht Morde aufzuklären. 2013 wurde „Pfarrer Braun“ abgesetzt: Einen letzten Dreh gab es für die Serie in Altötting. Als Verbrecherjäger ist Fischer weiterhin durch die Serie „Der Pfundskerl“ bekannt. Man kennt Ottfried Fischer auch vom Radio, wo er Werbung für das Möbelhaus Hiendl (jetzt XXXLutz) machte.

Fischer moderierte ferner über 100 Sendungen „Ottis Schlachthof“ im Bayerischen Fernsehen, in welcher er Kabarettisten nach ihren Soloauftritten interviewte und hin und wieder auch Nachwuchstalenten die Möglichkeit gab, bei ihm aufzutreten. 2013 verabschiedete er sich vom Fernsehen, erst von seiner Sendung „Ottis Schlachthof“, dann auch von „Pfarrer Braun“. Im gleichen Jahr erhielt er den Deutschen Fernsehpreis und den Bayerischen Kabarettpreis. Ebenfalls 2013 brachte Fischer seine Autobiographie „Das Leben ein Skandal“ heraus. Darin schreibt er unter anderem über seine Parkinson-Diagnose, über die Liebe zu seinen Eltern und über die Filmdrehs als „völlig technisierte, unmenschliche Horrorveranstaltung“.

Am 29. September 2016 eröffnete er das von ihm initiierte Hochwassermuseum in Passau.

Auszeichnungen

  • Salzburger Stier (1985)
  • Deutscher Kleinkunstpreis (1986)
  • Goldener Gong (1997)
  • den Bul le Mérite vom Bund deutscher Kriminalbeamter (1998)
  • Goldene Romy als beliebtester Serienstar (1998, 2001, 2002, 2004)
  • Deutscher Fernsehpreis (2013)
  • Bayerischer Kabarettpreis (2013)

Literatur

Weblinks