Otto Graf von Bray-Steinburg

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Otto Graf von Bray-Steinburg

Otto Graf von Bray-Steinburg, vollständig Otto Kamillus Hugo Gabriel Graf von Bray-Steinburg, (* 17. Mai 1807 in Berlin; † 9. Januar 1899 in München) war ein bayerischer Staatsmann und Diplomat sowie Ehrenbürger der Stadt Passau.

Leben und Wirken

Otto Graf von Bray entstammte einem niederbayerischen Adelsgeschlecht, verbrachte seine Jugend allerdings vorwiegend in Sankt Petersburg und in Livland. Nach dem Gymnasialabschluss 1825 studierte er in Göttingen und München Jura und war anschließend als Diplomat in Wien, Paris und Athen tätig. 1843 wurde er bayerischer Gesandter in Sankt Petersburg und 1846/47 Staatsminister des Königlichen Hauses und des Äußeren. Nach dem Rücktritt von König Ludwig I. im Zuge der Lola-Montez-Affäre war er wieder als bayerischer Gesandter tätig, bevor er 1848/49 ein zweites Mal Außenminister wurde. 1849 wurde Graf von Bray-Steinburg zusammen mit Joseph Ludwig Graf von Armansperg und Leonhard Freiherr von Hohenhausen vom Magistrat zum Ehrenbürger der Stadt Passau ernannt.

1859/60 war er Gesandter in Berlin, dann in Wien. 1870 ernannte ihn König Ludwig II. abermals zum Außenminister sowie zum Vorsitzenden im Ministerrat. Ihm oblagen die Verhandlungen um den Eintritt Bayerns in das Deutsche Reich, wo er Bayern wichtige Sonderrechte sichern konnte. Wegen seiner Opposition zur bayerischen Kulturkampfpolitik trat er 1871 als Außenminister zurück und wurde bis 1897 erneut bayerischer Gesandter in Wien. Am 9. Januar 1899 starb Graf von Bray-Steinburg in München.

Otto Graf von Bray erwarb 1845 das Schlossgut Steinburg und nannte sich deshalb seit 1848 Graf von Bray-Steinburg.

Auszeichnungen

Literatur

  • Karl Alexander von Müller: Bray-Steinburg, Otto Graf. In: Allgemeine Deutsche Biographie, Band 55, Leipzig 1910 (S. 680–687)
  • Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 33)
  • Ludwig Holzfurtner, Max Piendl: Mitterfels. Die Pfleggerichte Mitterfels und Schwarzach und die Herrschaften Falkenstein, Brennberg und Siegenstein. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band LXII). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 2002, ISBN 3 7696 6850 2.

Weblinks