Pörndorf (Aldersbach)

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Die Pfarrkirche St. Bartholomäus

Pörndorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Aldersbach im niederbayerischen Landkreis Passau. Bis 1972 war es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Pörndorf liegt etwa fünf Kilometer westlich von Aldersbach an der Staatsstraße 2083 im unteren Vilstal am Vilskanal, einem Nebenarm der Vils, die hier zahlreiche Mäander bildet.

Geschichte

Bewohner von Perindorf traten zu Anfang des 12. Jahrhunderts wiederholt als Zeugen auf. Um 1140 überwies ein Reginolt de Perindorf zwei Leibeigene eines Eberlaun auf dessen Ansuchen dem Kloster Aldersbach. 1287 war Reinold de Perndorf, Ministeriale der Grafen von Hals, Zeuge vor dem Kloster Osterhofen.

Schon 1395 wird Pörndorf als Hofmark bezeichnet. Im 14. Jahrhundert war Pörndorf im Besitz der Reinolde von Pörndorf. Vermutlich wurde es 1410 von Wilhelm von Fraunhofen gekauft. Wohl 1446 kam es von diesem an die Zaunriede. Bereits um 1500 erscheint die Hofmark Pörndorf in der Hand der Closen zu Haidenburg, bei denen sie bis nach 1696 blieb.

1752 hatte der Ort Pörndorf 27 Anwesen. Nach dem Tod der Maria Theresia Reichsgräfin von Taufkirchen auf Ratzenberg, geborene Freiin von Closen zu Haidenburg am 21. Januar 1785 gingen die Güter durch Testamentsbestimmungen an Joseph Reichsgraf von Taufkirchen auf Fuchsberg über. Von 1820 bis 1848 bestand die Hofmark in Form eines Patrimonialgerichtes II. Klasse fort. Inhaber war Freiherr von Aretin.

1809 wurde aus der Hofmark Pörndorf und Teilen der Obmannschaft Unterkollbach der Steuerdistrikt Pörndorf gebildet. 1818 entstand daraus die patrimonialgerichtische Gemeinde Pörndorf. Sie gehörte zunächst zum Landgericht Pfarrkirchen und kam 1862 zum neu gebildeten Landgericht Arnstorf.

1855 zählte der Ort 34 Häuser. 1856 wurde in Pörndorf eine Frühmessleserstelle eingerichtet, 1920 kam die Erhebung zur Pfarrei Pörndorf. Die Gebietsreform brachte am 1. Juli 1972 die Eingemeindung nach Aldersbach. 1987 hatte Pörndorf 400 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

Die spätromanische Pfarrkirche St. Bartholomäus aus dem 12. Jahrhundert besitzt ein spätgotisches Kirchenschiff aus dem 15. Jahrhundert. Sie wurde im 17. Jahrhundert barockisiert. Ihre Ausstattung ist barock und modern (Joseph Michael Neustifter). Bemerkenswert sind auch einige Blockbaubauernhäuser aus dem 19. Jahrhundert sowie eine Keltenschanze westlich des Ortes.

Vereine

  • Bayerischer Bauernverband Pörndorf
  • DJK Pörndorf
  • Katholischer Frauenbund Pörndorf
  • Krieger- und Reservistenkameradschaft Pörndorf
  • Freiwillige Feuerwehr Pörndorf
  • St. Bartholomäusbläser Pörndorf

Persönlichkeiten

In Pörndorf wurde der Hochschullehrer und Domkapitular Franz Xaver Eggersdorfer (18791958) geboren.

Literatur

  • Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2
  • Franz Mader: Das Bistum Passau gestern und heute, Bischöfliches Ordinariat Passau 1989
  • Ilse Louis: Pfarrkirchen. Die Pfleggerichte Reichenberg und Julbach und die Herrschaft Ering-Frauenstein. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XXXI). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1973, ISBN 3 7696 9878 9, (Digitalisat).

Weblinks