Paolo d’Allio

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Der von d’Allio und Carlone in Stuckmarmor dekorierte Hochaltar der Wallfahrtskirche Gartlberg bei einem Festgottesdienst mit Bischof Wilhelm Schraml.

Paolo d’Allio, auch Aglio, (* 1655 in Scaria, Intelvital; † 6. Februar 1729 ebd.) war Stuckateur und einer der vielen italienischen Künstler in Passau. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der „Intelveser“ Barockkünstler in Südostdeutschland. Variationen seines Nachnamens sind unter anderem auch de Allio, Lalio, Alio, Alo; sein Vorname wird teils auch eingedeutscht als Paul angegeben.

Leben und Wirken

Der Sohn des Giovanni Battista d’Allio war ein Geschwisterkind von Giovanni Battista Carlone. Irrtümlich wird er manchmal als dessen Schwager bezeichnet aufgrund seiner Heirat mit Domenica Carloni, Tochter des Sebastiano Carloni. Ihre Kinder waren Katharina (*1677), Maria Magdalena (*1689), die beiden späteren Stuckateure Giovanni Battista und Sebastiano Domenico sowie Giuseppe (* vermutl. 1707).

Paolo d’Allio ist in der Region in Passau, Gartlberg und Straubing nachweisbar, außerdem in Vöcklabruck, Waldsassen, Amberg, Salzburg, Rattenberg (Österreich), Klesheim (Salzburg), Lambach, St. Florian, Kremsmünster, Wels und Linz.

Seine Tätigkeit im Dom St. Stephan begann im Sommer 1677 zusammen mit Giovanni Battista Carlone, von dem er abhängig blieb, solange Carlone lebte. Es ist kaum möglich, d’Allios Tätigkeit von der Carlones abzugrenzen, es ist aber anzunehmen, dass die Figurenplastik im Dom meist Carlone vorbehalten war. Die Urkunden der Tätigkeit von 1677 bis 1680 gingen beim Stadtbrand von 1680 verloren.

Am 21. Juli 1681 unterschrieb er in Abwesenheit von Giovanni Battista Carlone als Bevollmächtigter der Stuckateurtruppe gegenüber der Passauer Dombau-Kasse mit „Paul de Allio Stuccator“. Am 17. Juni 1682 verpflichtete er sich zu verschiedenen Stuckarbeiten im Dom, um die Schäden des Stadtbrandes von 1680 auszubessern. Am 2. August 1687 unterschrieb er für Carlone einen Kontrakt für die auszuführenden Stuckarbeiten in der Hofkapelle der Alten Residenz.

1689 unterzeichnete er einen Kontrakt für die Dekoration des Hauptaltares in der Wallfahrtskirche Gartlberg. 1690 erhielt er als „Paul Alo“ in Gartlberg 136 Gulden. Von 1701 bis 1702 war d’Allio in der Karmelitenkirche in Straubing tätig.

Literatur