Passauer Christkindlmarkt
Der Passauer Christkindlmarkt ist der größte Christkindlmarkt in Passau. Er findet seit 2004 vor der historischen Kulisse des Stephansdoms auf dem Domplatz statt. Veranstalter ist die Passau Event GmbH, die jährlich mit etwa 300.000 Besuchern rechnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der allererste Passauer Christkindlmarkt fand am 6. Dezember 1924 satt. Veranstaltet wurde der Markt von der Jugendabteilung des Katholischen Frauenbundes. Er fand damals noch im Großen Redoutensaal statt und dauerte auch nur drei Tage. Seither gilt als ältester Christkindlmarkt Passaus der im Niedermayergarten des Bayerischen Löwen. Dieser fand schon 1948 hier statt, bevor er aus Platzgründen in die Nibelungenhalle und auf den Exerzierplatz verlegt wurde. Nachdem der Christkindlmarkt von dort aber 2004 auf den Domplatz verlagert wurde, wurde ein Jahr später der Markt im Garten des Bayerischen Löwen wiederbelebt (siehe: Christkindlmarkt im Niedermayergarten).
Für 2020 musste der Christkindlmarkt infolge der Corona-Pandemie bereits Ende Oktober abgesagt werden.
Aufbau und Prestige
Auf dem Markt werden zu zwei Dritteln Waren und zu einem Drittel Essen und Trinken angeboten. Die Essensstände sind dabei vor allem um das Max-Denkmal konzentriert. Seit 2006 ist der Christkindlmarkt auch nur mehr in zwei lange Gassen mit Ständen aufgeteilt; diese Lösung habe sich mittlerweile eindeutig bewährt. In den Jahren zuvor gab es auch noch eine äußere Gasse, die entlang der Straße um den Domplatz sozusagen um den Markt herum geführt hatte. Jedoch haben die wenigsten Besucher diese dritte Gasse in Anspruch genommen, weshalb man 2006 zu Recht auf die Zwei-Gassen-Variante umsattelte.
Laut Süddeutscher Zeitung ist der Passauer Christkindlmarkt in Hinsicht auf Stimmung und Romantik mindestens gleichauf mit den Traditionsweihnachtsmärkten in Nürnberg und Salzburg. Das Internetportal global-christmas.com hat ihm 2007 außerdem das Prädikat Erlesener Markt verliehen, was bis dato nur 19 deutschen Weihnachtsmärkten zuteil wurde.
Der Markt ist mittlerweile eine beliebte Touristenattraktion geworden, da er in vielen Reiseprospekten und Anzeigen weltweit beworben wird. So lockt er jedes Jahr mehr Besucher an: Im Jahr 2006 waren es bereits 275.000. In den letzten Jahren dauerte der Weihnachtsmarkt jeweils vom ersten Adventswochenende bis zum 23. Dezember und hatte währenddessen montags bis donnerstags von 10 bis 20 Uhr, freitags und samstags von 10 bis 21 Uhr und sonntags von 11:30 bis 20 Uhr geöffnet.
Aktionen
Rahmenprogramm
Im Rahmen des Marktes gibt es noch weitere Attraktionen zu erleben: Den Christkindlmarkt-Express beispielsweise, eine Art Straßenbahn mit beheizten Panoramawägen, die stündlich zwischen dem Domplatz und dem Parkhaus Bahnhofstraße pendelt, damit die Gäste von dort bequem zum Markt gelangen und nicht mit dem Auto in die Altstadt fahren. Der Weg führt, vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten, durch die weihnachtlich geschmückte Fußgängerzone und die historische Altstadt. Der Express verfügt auch über behindertengerechte Abteile. Ebenfalls sehenswert ist der bereits traditionelle Krippenweg mit Exponaten in der Innen- und Altstadt.
Als Kinderprogramm wird neben Puppentheater und einem aufgeschütteten Schneeberg zum Schneemannbauen und Ähnlichem jeden Tag etwas zum Mitmachen angeboten. Desweiteren besteht die Möglichkeit zur religiösen Besinnung: Jeden Mittwoch und Samstag im Advent finden um 12 Uhr weihnachtliche Orgelkonzerte im Dom St. Stephan statt. Jedes Jahr treten dort zudem an einem Adventswochenende die weltberühmten Regensburger Domspatzen auf.
Im Landratsamt Passau werden täglich einzelne Fenster im Stil eines Adventskalenders von ortsansässigen Künstlern gestaltet.
Kunsthandwerk
Den Schwerpunkt beim Warenangebot legen die Veranstalter auf hochwertiges Kunsthandwerk. Dafür wurden 2005 eigens fünf gläserne Pavillons angeschafft. Die Besucher können dort Holzkünstlern und Porzellanmalern, einem Kerzenzieher und einem Glasbläser bei der Arbeit zusehen, die Zubereitung von feiner Confiserie beobachten, Weihnachtsschmuck aus dem Erzgebirge bestaunen oder sich von einem Erlebnis-Gastronomen verwöhnen lassen.
Auf der Christkindlmarkt-Bühne gibt es täglich weitere kulturelle Schmankerl mit Musik und Kleinkunst. Zudem wird traditionell auch eine Krippe des Künstlers Konrad Vordermeier ausgestellt.
Chronologie
Galerie
vor dem Dom
Siehe auch
Literatur
- Franz Danninger: Christkindlmarkt ist „erlesen“. In: Passauer Neue Presse vom 24. November 2007 (S. 43)
- Stefan Rammer: Christkindlmarkt als großer Treffpunkt. In: Passauer Neue Presse vom 1. Dezember 2007 (S. 37)
- Franz Danninger: 300 000 Besucher – Event verkündet neuen Rekord am Christkindlmarkt. In: Passauer Neue Presse vom 24. Dezember 2007 (S. 37)
- Reinhard Wilhelm: Christkindlmarkt: Schöne Bescherung. In: Passauer Neue Presse vom 2. Dezember 2009 (S. 23)
- Andrea Bogensperger: Zeitreise: Der allererste Christkindlmarkt. Bericht auf lokalnews.de vom 6. Dezember 2011
- Elke Zanner: Treffpunkt Christkindlmarkt. In: Passauer Neue Presse vm 9. Dezember 2013 (S. 21)
- Elke Fischer: Aus für den Passauer Christkindlmarkt 2020. In: Passauer Neue Presse vom 29.10.2020 (S. 19)
Weblinks
- Offizielle Website des Passauer Christkindlmarkts
- Weihnachtsmarkt Deutschland 2012: Passauer Christkindlmarkt