Passauer Klingenschmiede

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Die Passauer Klingenschmiede waren ein Berufsstand im mittelalterlichen Passau.

Geschichte

Die Klinger waren im nördlichen Bereich des Neumarkts ansässig, wo die Große und die ‎Kleine Klingergasse noch heute an sie erinnern. Im Unterschied zu den Messerschmieden (Messerern, vgl. Große Messergasse, Kleine Messergasse) waren sie auf die Herstellung von zweischneidigen Blankwaffen, hauptsächlich Schwertern, spezialisiert.

Um das Jahr 1000 begann die Produktion von Klingen in Passau. Im Jahr 1348 erhielten die Passauer Klinger das Recht, ihre Produkte mit einem vom Passauer Wolf abgeleiteten laufenden Wolf zu verzieren. Stammten diese Passauer Wolfsklingen aus fürstbischöflicher Produktion, wurden sie zusätzlich mit dem bischöflichen Krummstab gekennzeichnet.

Die Passauer Schwerter, insbesondere der Bidenhänder (Zweihänder) waren in ganz Europa und im Orient berühmt. Die Produktion endete gegen Ende des 16. Jahrhunderts, als die Klinger zum Protestantismus übertraten und nach Solingen auswandern mussten.

Literatur

  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9