Paul von Stockbauer
Paul von Stockbauer (* 30. September 1826 in Oberkogl bei Tiefenbach; † 15. November 1893 in Passau) war ein Rechtskundiger Bürgermeister der Stadt Passau.
Leben und Wirken
Paul von Stockbauer war eine der größten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts in Passau. Er studierte das bürgerliche Recht, kam als Assessor nach Passau und wurde 1867 von den Gemeindebevollmächtigen zum Rechtskundigen Bürgermeister gewählt. Er übte dieses Amt bis zu seinem Tode aus.
Ihm wurde zielbewußte Tatkraft, Pflichtgefühl und mannhafte Überzeugungstreue nachgerühmt. Während seiner 26-jährigen Amtszeit entstanden unter anderem die Schulhäuser in der Innstadt (1872) und St. Nikola (1877), 1886 die neue Wasserleitung und 1890 der Schlachthof. Auch der Kettensteg über die Donau, die Erneuerung der Maxbrücke, sowie der Abbruch der alten Stadttore und Stadtmauern, der Bau des Rathausturmes (1888-1891) und die Renovierung der Rathaussäle geschahen unter seiner Ägide.
Im Jahr 1871 stellte sich der liberale Kommunalpolitiker an die Spitze der altkatholischen Bewegung in Passau und trat damit in scharfen Gegensatz zu Bischof und Klerus. Von 1869 bis 1875 war er Abgeordneter der liberalen Partei im Landtag und im Jahr 1892 wurde er in den persönlichen Adelsstand erhoben.
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 230)
Vorgänger Dominik Praßlberger |
Bürgermeister der Stadt Passau 1867 bis 1893 |
Nachfolger Joseph Muggenthaler |