Peter Eigl

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Peter Eigl

Priv.-Doz. Dr. Peter Eigl (* 9. April 1946 in Frankfurt am Main; † 24. Mai 2009) war ein deutscher Herzchirurg. Er hat im Wesentlichen die Herzchirurgie in Passau aufgebaut und war mehr als 15 Jahre Chefarzt der Herzchirurgischen Klinik am Klinikum Passau.

Leben und Wirken

Peter Eigel wurde in Frankfurt am Main geboren und ist dort aufgewachsen. 1966 begann er an der Universität Frankfurt sein Medizinstudium. Nach dem Staatsexamen und der Medizinalassistentenzeit begann er am Zentrum für Chirurgie der Universitätskliniken Frankfurt seine Weiterbildung zum Chirurgen. Schon während seiner Ausbildung zum Chirurgen war Eigel besonders von der Herzchirurgie fasziniert. Es war nur konsequent, dass er für seine wissenschaftliche Promotionsarbeit ein Thema aus der Herzchirurgie wählte und dass er nach seiner Anerkennung als Facharzt für Chirurgie im Jahr 1980 die Weiterbildung zum Gefäß-, Thorax- und Herzchirurgen begann.

1983 folgte er Prof. Dr. Elert an die Abteilung für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der Universität Würzburg. Eigel übernahm die Position des Leitenden Oberarztes und wurde ständiger Vertreter des Klinikleiters. Neben seiner operativen Tätigkeit wurde er herzchirurgischer Ansprechpartner für die Kardiologischen Kliniken im Einzugsgebiet der Universität Würzburg. Es folgten mehrere Gastarztaufenthalte an renommierten Herzchirurgischen Kliniken in den USA und in Kanada.

Eigel baute in Würzburg ein wissenschaftliches Labor auf, aus dem viele international beachtete Publikationen stammten. Mehr als 30 medizinische Fachartikel und Buchbeiträge hat er selber veröffentlicht. 1988 habilitierte Dr. Eigel über die Vorteile einer Blutkardioplegie beim induzierten Herzstillstand während der extrakorporalen Zirkulation.

Die Blutkardioplegie gehört seither an vielen herzchirurgischen Zentren zu den etablierten Verfahren. Schwerpunkt seiner ärztlichen medizinischen Tätigkeit blieb aber auch an der Universitätsklinik Würzburg die klinische Patientenversorgung. Aufgrund seiner fachlichen Expertise und seines außergewöhnlichen manuellen Geschickes war es nicht verwunderlich, dass Eigel gerade zu den sehr schwierigen Operationen eingeteilt wurde. Als Mitglied des Transplantationszentrums war er an allen Herztransplantationen, die bis zu seinem Weggang aus Würzburg dort durchgeführt wurden, federführend beteiligt.

1992 wurde im bayerischen Sozialministerium entschieden, dass am Klinikum Passau die erste Herzchirurgie in Niederbayern eingerichtet werden soll. Unter einer Vielzahl an Bewerbern wurde Peter Eigel damit beauftragt, die Herzchirurgie in Passau aufzubauen. Ab 1. Oktober 1993 war er in Passau als Chefarzt tätig. Unter immensem persönlichen Einsatz ist es ihm gelungen, innerhalb kürzester Zeit die Voraussetzungen für die Durchführung von herzchirurgischen Eingriffen zu schaffen, sowie qualifizierte Kardiotechniker, Herzchirurgen und speziell ausgebildete Pflegekräfte ans Klinikum zu holen.

Die erste Herzoperation unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine fand in Passau im Februar 1994 statt. Zwischenzeitlich wurden fast 10.000 derartige Eingriffe im Klinikum durchgeführt. Weitere Schwerpunkte der Herzchirurgischen Klinik Passau sind die Herzschrittmacher-Chirurgie sowie der Einbau von Defibrillatoren.

Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen, interdisziplinäre Fallkonferenzen, gemeinsame Visiten aber auch die Organisation von Kongressen waren für Eigel sehr wichtig. Sogar noch am Wochenende vor seinem Tod organisierte er in Bad Griesbach anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Passauer Herzchirurgie eine kardiologisch-, kardiochirurgische Fachtagung. Sein Abschied von der Medizin.

Eigl verstarb am 24. Mai 2009 nach einer schweren Krankheit im Alter von nur 63 Jahren. Die Beisetzung fand im engsten Familien- und Freundeskreis in Frankfurt am Main statt.

Literatur