Pfettrach

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Kuratiekirche St. Othmar in Pfettrach

Pfettrach ist ein Ortsteil des Marktes Altdorf im niederbayerischen Landkreis Landshut. Bis 1971 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Pfettrach liegt im Pfettrachtal etwa zwei Kilometer nordwestlich von Altdorf an der Bundesstraße 299 und in der Nähe der A 92.

Geschichte

Die erste Besiedlung des unteren Pfettrachtals kann bis 5000 Jahre vor Christi Geburt nachgewiesen werden. Reiche Funde, die vor allem im Jahr 1979 unter Leitung von Dr. Rainer Christlein bei Ausgrabungen auf der Trasse der Autobahn gemacht wurden, zeugen davon. Man fand im Bereich des ausgehenden Pfettrachtals, in Richtung der Gstaudacher Anhöhe, unter vielen Kulturstufen die älteste jungsteinzeitliche Siedlung, die bisher in Süddeutschland ausgegraben wurde.

Die Gegend wurde in frühgeschichtlicher Zeit endgültig durch die Kelten besiedelt. Der Name Padara, später Phetarah ist keltisch und deutet auf eine Rodung neben einem fließenden Wasser hin. Das Ungarnrefugium, ein Ringwall unweit der Pfettracher Bahnstation, ist ein Zeugnis der Ungarneinfälle im zehnten Jahrhundert.

Pfettrach bildete eine Hofmark im Pfleggericht Rottenburg und war 1760 im Besitz des Anton Freiherrn von Seyboldstorff. Während der Napoleonischen Kriege beschossen die Österreicher am 16. April 1809 von den Gstaudacher Höhen aus Pfettrach. In dem Rückzugsgefecht leistete der bayerische Oberleutnant Anton Fabris mit 60 Schützen heftigen Widerstand. Es brannten 13 Häuser ab, und das Schloss wurde sehr stark beschädigt.

Am 17. Mai 1818 wurde nach dem revidierten Gemeinde-Edikt unter anderem auch die Gemeinde Pfettrach im Landgericht Landshut gebildet. Pfettrach wurde zum Sitz eines Patrimonialgerichtes. Die Besitzer Pfettrachs, die Grafen Deroy zogen sich 1840 auf ihr Schloss nach Weihenstephan zurück und ließen das Pfettracher Schloss abtragen. Die dem Patrimonialgericht zugehörigen Bauern wurden erst durch die Bauernbefreiung 1848 unabhängig. Nach der Gemeindeordnung des königlichen Innenministeriums vom 29. April 1869 sollten die Gemeinden Eugenbach mit 320 Seelen, Pfettrach mit 329 Seelen, Münchnerau mit 362 Seelen und Altdorf mit 633 Seelen zu einer sogenannten Bürgermeisterei Altdorf vereinigt werden, was aber scheiterte. 1885 wurde in Pfettrach ein Schulhaus errichtet. Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Landshut-Rottenburg kam ab 1900 das „Rottenburger Bockerl“ nach Pfettrach.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich in Pfettrach durch den Zuzug der vielen Neubürger die Einwohnerzahl fast verdoppelt. Die Schule wurde geschlossen und die Schüler in das neue Schulzentrum Altdorf übernommen. Im Zuge der Gebietsreform wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1971 die Gemeinde Pfettrach in die Gemeinde Altdorf eingegliedert.

Sehenswürdigkeiten

  • Kuratiekirche St. Othmar. Sie wurde um 1500 erbaut, um das Jahr 1700 barock umgestaltet und 40 Jahre später noch um zwei Rokoko-Seitenaltäre erweitert. 1805 wurde der Grafen- oder auch Deroy-Kapelle genannte Anbau errichtet, die heutige Michaelskapelle. 1842 errichteten die Grafen Deroy, die damaligen Gutsherren von Pfettrach, unter der Kapelle ihre Grablege. Der Hochaltar der Kirche erhielt im Jahr 1998 seine beiden Seitentüren zurück, auf denen der heilige Florian und der heilige Antonius abgebildet sind. Der linke Seitenaltar ist der Kreuzaltar mit der Schmerzhaften Mutter Maria zu Füßen des Gekreuzigten. Der rechte Seitenaltar ist der Heiligenaltar, auf dessen Altarbild mehrere Heilige dargestellt sind. Zur Ausstattung gehören ferner eine Sandsteinmadonna von 1710 sowie zwei Schnitzfiguren des Landshuters Anton Hiernle um 1700, nämlich der Erzengel Michael und eine Rosenkranzmadonna.

Bildung und Erziehung

  • Kindergarten St. Michael

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Pfettrach
  • Gartenbauverein Pfettrach
  • Katholische Landjugendbewegung Pfettrach
  • Krieger- und Soldatenkameradschaft Pfettrach
  • Pfettrachthaler Schützen
  • Sportclub Pfettrach
  • Schützengesellschaft Diana Pfettrach

Weblinks