Politischer Aschermittwoch (CSU)

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Datei:Dreiländerhalle 4.jpg
Die Dreiländerhalle ist jährlich Schauplatz des Politischen Aschermittwochs der CSU.
Edmund Stoiber beim Aschermittwoch 2005 (Foto: Jäger)
OB Hans Hösl (v.l.) mit Landrat Baptist Kitzlinger und Franz-Josef Strauß auf dem Podium beim Aschermittwoch.
Franz Josef Strauß beim Politischen Aschermittwoch in der Nibelungenhalle (1975).
Franz Josef Strauß beim Politischen Aschermittwoch in der Nibelungenhalle (1975).
Beim Aschermittwoch 2012.

Der Politischer Aschermittwoch ist die Aschermittwochskundgebung der Christlich-Sozialen Union. Er findet alljährlich in der Dreiländerhalle in Passau-Kohlbruck statt und wird innerhalb der Partei als Start des politischen Jahres wahrgenommen. Der eine oder andere CSU'ler würde ihn daher lieber in die Landeshauptstadt verlegen. Doch schon Stoiber erteilte dem eine klare Absage: „Wir halten am Standort Passau fest.“, betonte er mehr als einmal.

Geschichte

Ihren ersten Politischen Aschermittwoch veranstaltete die CSU 1953 im Wolferstetterkeller in Vilshofen. Damit machte sie die auf das Jahr 1580 zurückgehenden Aschermittwochskundgebungen endgültig zu einer bundesweit bekannten Institution. In der Folge waren die alljährlichen Aschermittwochskundgebungen vor allem durch die Auseinandersetzung zwischen Bayernpartei und CSU bestimmt.
Es zeigte sich allerdings schon bald der Niedergang der Bayernpartei und der Erfolg der CSU ab. Die CSU gewann auch immer mehr an Publikumsgunst. Schließlich war 1975 der Wolferstetterkeller nicht mehr länger geeignet, die Zuhörermassen zu fassen und man zog in die Nibelungenhalle nach Passau um. Hier kam man 2003 das letzte Mal vor Abriss der Halle zusammen. Seit 2004 trifft man sich in der Dreiländerhalle.

In der Folge des Abrisses der Nibelungenhalle hatten einige CSU-Funktionäre auch laut darüber nachgedacht, ob man die Politshow nicht in die Olympiahalle nach München verlegen sollte. Letztlich entschied man sich aber dagegen. Erwin Huber meinte hierzu 2008: „Wenn wir nach München gegangen wären, gäbe es den Politischen Aschermittwoch heute nicht mehr.“ Man habe sich für die nächsten Jahrzehnte in Passau eingerichtet.

Siehe Hauptartikel: Politischer Aschermittwoch

Organisation

Die Organisation des Politischen Aschermittwochs übernimmt der Passauer Bundeswahlkreisgeschäftsführer der CSU: Dies waren von 1977 bis 1991 Franz Meyer und von 1992 bis 2002 Horst Wipplinger. Aktuell übt Raimund Kneidinger diese Funktion aus.

Redner

Hauptredner sind jedes Jahr der Bayerische Ministerpräsident und der Parteivorsitzende der CSU. Die Begrüßung übernimmt der Vorsitzende des CSU-Bezirksverbands Niederbayern. Die Grußworte sprechen (jährlich abwechselnd) Vertreter des Kreis- und des Stadtverbandes der CSU Passau. Der Generalsekretär der CSU hat das Schlusswort.

In den verschiedenen Funktionen sind bisher als Redner aufgetreten:

Name Auftritte
Horst Seehofer 2 seit 2009 als Ministerpräsident und Parteichef
Edmund Stoiber 20 zwischen 1978 und 1983 als Generalsekretär
1993 bis 2007 als Ministerpräsident und Parteichef
2012 als Ehrenvorsitzender
Franz Josef Strauß ? ?
Günther Beckstein ? 2008 als Ministerpräsident
Erwin Huber ? 2008 als Parteichef
Albert Zankl ? 2008 als Stadtverbandssprecher
Franz Meyer ? 2007 als Kreisverbandssprecher
Manfred Weber ? 2008 als Bezirksvorsitzender
Christine Haderthauer ? 2008 als Generalsekretärin

Übersicht

Aschermittwoch 2007

Der Politische Aschermittwoch der CSU wurde 2007 von über 6000 Personen besucht.

  • Begrüßung: ?
  • Grußworte: MdL Franz Meyer als Vertreter als Vertreter des CSU-Kreisverbandes
  • Rede: Edmund Stoiber, bayr. Ministerpräsident und CSU-Parteichef
  • Verabschiedung: ?

Aschermittwoch 2008

Der 56. Politischer Aschermittwoch fand am 6. Februar 2008 statt. Die Veranstaltung begann um 10:00 Uhr (Saalöffnung war um 09:00 Uhr).

Die sechswöchige Schonfrist nach der Einführung des Nichtraucherschutzgesetzes endete 2008 genau am (Politischen) Aschermittwoch. Damit war klar: auf dem größten Stammtisch der Welt durfte zum ersten Mal seit 1953 nicht geraucht werden. Für die Raucher hat man aber vor der Dreiländerhalle Bistrotische mit Aschenbechern aufgestellt und Heizstrahler aufgebaut.

Entgegen anders lautenden Meldungen nahm auch Edmund Stoiber am Aschermittwoch teil, allerdings ohne seine Ehefrau Karin.

  • Begrüßung: Manfred Weber, CSU-Bezirksvorsitzender Niederbayern
  • Grußworte: OB Albert Zankl als Vertreter des CSU-Stadtverbandes (nachdem im vorherigen Jahr MdL Franz Meyer für den Landkreis sprach)
  • Rede (jeweils 50/50): Günther Beckstein, Bayerischer Ministerpräsident; Erwin Huber, CSU-Parteichef
  • Verabschiedung: Christine Haderthauer, CSU-Generalsekretärin

Der diesjährige [Politische Aschermittwoch wurde von allen Parteien für den Wahlkampf genutzt. Der OB-Kandidat der CSU, Albert Zankl, durfte zufälligerweise sogar selbst mehr als fünf Minuten reden: er sprach als Vertreter der CSU Passau-Stadt das diesjährige Grußwort. In den anschließenden Ansprachen von Günther Beckstein und Erwin Huber folgte viel Lob für den amtierenden Passauer Oberbürgermeister. So wurde Zankl von Beckstein als „erfolgreicher OB“ betitelt und Huber nannte ihn einen „solide[n] OB, [...] [der] neuen Schwung in die Stadt gebracht [hat]“.

Zitate

Günther Beckstein

  • „Wir brauchen Missionare in ganz Deutschland. Jeder muss wissen, dass die CSU der stärkste Teil der Union und Bayern der stärkste Teil Deutschlands ist.“ (2008)
  • „Wer mit den Linken ins Bett geht, bekommt keinen demokratischen Nachwuchs“ (2008, über die SPD)

Edmund Stoiber

  • „Liberalität heißt doch nicht, für alles offen zu sein und alles zu tolerieren! Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht!“ (2000)
  • „Frau Künast ist wahrlich nicht auf den Mund gefallen, aber es gilt doch immer noch, was uns Bayern von den Berlinern auszeichnet: Wir denken, bevor wir reden.“ (2001)
  • „Das Trauerspiel der SPD ist fast schon fernsehreif. Mein Titelvorschlag: ‚Hilfe wir sind Sozis. Holt uns hier raus!‘“ (2007)
  • „Wer als Ausländer in Deutschland leben will wie zuhause, der kann auch gleich zuhause bleiben!“ (2007)
  • „In Deutschland gilt das Grundgesetz und nicht die Scharia!“ (2007)

Franz-Josef Strauß

  • „Das eklatante Versagen derer, die ausgezogen waren, Deutschland zu reformieren, und einen Saustall ohnegleichen angerichtet haben.“ (1975)

Siehe auch

Literatur