Rabenstein

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Das Bergdorf Rabenstein ist ein Stadtteil von Zwiesel, der am 1. Januar 1978 eingemeindet wurde. Zum Zeitpunkt der Eingemeindung der einst selbständigen Gemeinde lebten dort 609 Einwohner, die anteilige Gemeindefläche betrug 1.350 ha. Unweit des Ortes liegt der Hennenkobel (965 m).

Geschichte

1312 wird „Robenstain“ in einem Güterverzeichnis des bayerischen Herzogs erstmals genannt. Bei einer um 1450 erwähnten Glashütten bei Zwiesel, unweit des Waldt über Klautzenbach dürfte es sich um die erste Nachricht über das urkundlich 1596 von Hans Sigmund Freiherr von Degenberg dem Glashüttenmeister Georg Rabensteiner verliehene Glashüttengut, samt einer Paternosterhütte handeln. Im gleichen Jahr bezeugt Hans Rabensteiner bei der Auszeigung der Waldungen, die zum Gut gehörten, dass er (nun 80jährig) bereits 60 Jahre die Aufsicht über diese Waldungen gehabt hat. Um 1623 kam die Glashütte zum Erliegen und der Ort verödete unter der Not des Dreißigjährigen Krieges.

Dann wechselten oftmals die Besitzer, bis Rabenstein 1744 durch Einheirat mit der Witwe Anna Maria Hilz in die Hände des Felix Martin Kiesling kam. Dessen Sohn Johann Michael Kiesling übernahm das Hüttengut 1778 und erbaute 1785 das Kieslingsche Schloss. Seiner Verdienste um die Glasindustrie halber wurde er 1793 in den Reichsadelsstand mit dem Prädikat von Kiesling auf Kieslingstein und Rabenstein erhoben. Im 18. Jahrhundert erschien in Rabenstein auch der sagenumwobene Waldprophet Stormberger.

Da Johann Michael Kiesling keinen Erben hatte, übergab er das Gut seinem Vetter Kajetan Kiesling, der 1810 ebenfalls geadelt wurde. Dessen einziger Sohn Max starb 1845 im Alter von 21 Jahren, worauf das Hüttengut 1847 an den bayerischen Staat überging.

Ursprünglich war Rabenstein mit seinen Ortsteilen Althütte, Ableg, Regenhütte und Schachtenbach im Jahr 1821 der Gemeinde Klautzenbach zugeteilt worden, doch auf Antrag wurde aus den genannten Orten 1866 eine eigene Gemeinde Rabenstein gebildet.

Schon um die Jahrhundertwende wurde der Ort, seiner schönen und gesunden Lage wegen, ein gern besuchter Fremdenverkehrsort, der sich seinen guten Ruf bis heute bewahrt hat. 1898 kam der königliche Staatsminister des Inneren Freiherr von Feilitzsch nach Rabenstein.

Von 1913 bis 1914 wurde das neue Rabensteiner Schloss erbaut. Schon 1931 hatte Rabenstein ein eigenes „Familien- Luft- und Schwimmbad“, in dem sogar Wettbewerbe ausgetragen wurden. Das alte Kieslingsche Schloss, welches ab 1885 das Forstamt Rabenstein beherbergte, brannte im Dezember 1961 ab. Der aus dem Jahre 1767 stammende Forststadel blieb erhalten und wurde auf Initiative des damaligen Stadtpfarrers Franz Xaver Neun von 1964 bis 1966 in die Filialkirche St. Johannes Nepomuk umgestaltet, da die ebenfalls erhaltene Schlosskapelle St. Georg zu klein geworden war.

Auf eigenen Wunsch wurde die Gemeinde zum 1. Januar 1978 geteilt. Rabenstein wurde nach Zwiesel, Regenhütte mit Schachtenbach nach Bayerisch Eisenstein umgemeindet. Althütte und Ableg sind „abgegangen“. Das alte Schulhaus wurde 1992 abgerissen. Von 2002 bis 2003 wurde der Dorfplatz neugestaltet.

Seelsorgerisch gehört Rabenstein seit jeher zur Pfarrei Zwiesel.

Sehenswürdigkeiten

Vereine

  • WSV Rabenstein
  • Männergesangsverein Rabenstein
  • Burschenverein Rabenstein
  • Dorfverein Rabenstein e. V.
  • Freiwillige Feuerwehr Rabenstein
  • SpVgg Rabenstein-Klautzenbach
  • Turnverein Rabenstein

Literatur

  • Josef Blau: Die Glasmacher im Böhmer- und Bayerwald. II. Band: Familienkunde, 1956, Reprint 1984 im Morsak Verlag Grafenau, ISBN 3-87553-223-6
  • Rainer Schlenz: Liebesgrüße ans Bergdorf. In: Der Bayerwald-Bote vom 26. März 2012 (S. 25)
  • Erwin Steckbauer: Rabenstein. Von der Glashüttensiedlung zum Ferienort, Ohetaler-Verlag Riedlhütte, 2006, ISBN 3-937267-50-7
  • Thomas Weber: 700 Jahre Rabenstein. Schlossgeister - Wandernde Altäre - und der Waldprophet Stormberger, 2011