Rathaus (Zwiesel)

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Das Rathaus von Zwiesel

Das Rathaus von Zwiesel ist ein Gebäude in der Stadt Zwiesel im Landkreis Regen.

Bau

Ein zumindest seit 1535 benutztes Rathaus wurde 1633 mit dem Markt von den Schweden abgebrannt. Es wurde 1635 wieder erbaut und brannte 1707 ab. Dabei gingen viele wichtige Akten verloren. Beim Marktbrand von 1832 wurde auch das folgende Rathaus zerstört. Im Jahr 1838 wurde an der Stelle, an der das Rathaus bisher gestanden hatte, mit dem Wiederaufbau bzw. Neubau des Rathauses begonnen. Erst 1844 wurde das Haus, das bis dahin nur ein provisorisches Dach besaß, neu eingedeckt.

1876 beschloss der Marktmagistrat, das Rathaus mit einem kleinen Turm zu krönen. Die Arbeiten wurden an den Zimmermeister Georg Stolka um 1100 Mark vergeben. Am 18. Dezember 1876 begann dieser mit dem Aufstellen des Türmchens. Die Turmkuppel wurde am 30. Dezember 1876 von dem Tischlergesellen Johann Kagerbauer aufgesetzt.

In den ersten Tagen des folgenden Jahres wurden Uhr und Glocke aufgemacht. Die Glocke stammte aus dem alten Rathaus, wo mit ihr schon viele Jahrzehnte zu den Sitzungen geläutet worden war. Am 16. Januar 1877 wurde zum ersten Mal die Turmhausglocke des neuen Rathausturmes geläutet. Auch die Rathausuhr wurde an diesem Tag in Gang gesetzt.

Im April 2012 begann die Firma Pichler aus Schweinhütt die Arbeiten zur Restaurierung des Glockenturmes.

Beschreibung

Das Rathaus hat drei Geschosse zu fünf Fensterachsen. Die Fenster der Untergeschosse sind rundbogig, ebenso die drei nebeneinander in gleicher Größe angeordneten Portale. Vor diesen liegt ein Stufenpodest. Das Obergeschoss hat Rechteckfenster. Fenster und Portale besitzen Rustikalumrahmung, auch die Eckpilaster sind rustiziert. Die Geschosse sind durch Gesimse getrennt, die unter den Sohlbänken der Fenster durchlaufen. Das Untergeschoss zeigt eine Quaderung.

Vor dem Mittelfenster des ersten Obergeschosses, das zur Türe erweitert ist, befindet sich ein Balkon auf Volutenkragstein und mit Balustergeländer. Das flache, zum Turm zulaufende Dach ruht auf einem Konsolenfries.

Der Turm hat mit Blech ummantelte Holzverzierungen. Die Schiefer-Schindeln seines Daches sind in einem Muster verlegt, die Turmspitze ist mit Blütenornamenten geschmückt, und das Wetterfähnchen ganz oben besteht aus blechernen Blütenkelchen. Die 1707 in Straubing gegossene Glocke wiegt rund zwanzig Kilogramm.

Literatur

  • Christina Hackl: Neuer Glanz für den Glockenturm. In: Der Bayerwald-Bote vom 19. April 2012 (S. 24)
  • Josef Schaller: Chronik von Zwiesel und Umgebung, Verlag A. Maier, Zwiesel 1993