Regen
Regen
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Regen |
Höhe: | 530 m |
Fläche: | 65,15 km² |
Einwohner: | 11.674 (30. Juni 2011) |
Postleitzahl: | 94209 |
Vorwahl: | 09921 |
Kfz-Kennzeichen: | REG |
Website: | www.regen.de |
Erste Bürgermeisterin: | Ilse Oswald (FWG) |


Regen ist die Kreisstadt des gleichnamigen niederbayerischen Landkreises und staatlich anerkannter Luftkurort. Die Stadt ist geprägt von mittelständischem Handwerk, Handel und Gewerbe, der Tourismus hat sich als wichtiger Wirtschaftsfaktor entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lage
Die Stadt liegt im Mittleren Bayerischen Wald am Schwarzen Regen, der dem Ort auch den Namen gegeben hat. Durch die Bundesstraßen B 11 und B 85, die sich hier kreuzen, und durch die Bayerische Waldbahn ist die Stadt verkehrstechnisch gut angebunden. Zusammen mit der benachbarten Stadt Zwiesel bildet Regen ein gemeinsames Mittelzentrum in der Planungsregion Donau-Wald.
Gliederung
Zur Stadt Regen gehören die Ortsteile Aden, Augrub, Bärndorf, Bettmannsäge, Dreieck, Ebenhof, Ecklend, Edhof, Eggenried, Finkenried, Frauenmühle, Großseiboldsried, Huberhof, Kagerhof, Kattersdorf, Kerschlhöh, Kleinseiboldsried, Kreuzerhof, Kühhof, March, Maschenberg, Matzelsried, Metten, Neigerhöhe, Neigermühle, Neusohl, Obermitterdorf, Oberneumais, Oleumhütte, Pfistermühle, Pometsau, Poschetsried, Regen, Reinhartsmais, Richtplatz, Riedham, Rinchnachmündt, Rohrbach, Sallitz, Schauerhof, Schlossau, Schochert, Schollenried, Schönhöh, Schützenhof, Schwaighof, Schweinhütt, Spitalhof, Sumpering, Tausendbach, Thanhof, Thurnhof, Weißenstein, Weißensteiner-Au, Wickersdorf, Wieshof und Windschnur.
Im Ortsteil Regen wiederum können Siedlungsgebiete wie Bürgerholz, Grubhügel, Heilig-Geist, Moizerlitz und St. Johann unterschieden werden.
Wappen
1270 wurde der Ort durch Herzog Heinrich von Bayern zum Markt erhoben und erhielt so schon früh seine Mission als Kolonisationszentrum bestätigt. 1448 werden dem Markt durch Herzog Albrecht III. Wappen und Siegel verliehen.
Siehe Hauptartikel: Wappen (Regen)
Geschichte
Nach Rinchnach ist Regen der zweite große Ausgangspunkt das Besiedelung des Landkreises. Die Gründung des Ortes erfolgte sicherlich schon vor dem Jahre 1100. Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung von Regen und seiner Kirche findet sich in einem päpstlichen Schutzbrief vom 30. März 1148. Papst Eugen III. bestätigt darin, dass die Kirche von Regen zum Besitz des Stiftes Niederaltaich gehört.
Am 2. November 1207 werden erstmals die Regenbrücke und Regen als Dorf erwähnt. 1254 wird in dem Güterverzeichnis des Abtes Hermann von Niederaltaich Regen als Klostermarkt ausgewiesen, der zur Grundherrschaft der Propstei Rinchnach gehörte.
Am 24. April 1945 kam der Krieg nach Regen: Die Amerikaner standen kurz vor der Stadt. Gegen 10.45 sprengten die Verteidiger die Brücke der Ostmarkstraße über die Schlossauer Ohe. Beim darauf folgenden Verteidigungskampf gegen die Amerikaner wurde viel zerstört.
Siehe Hauptartikel: Geschichte (Regen)
Politik
Bürgermeister
- 1. Bürgermeisterin ist Ilse Oswald (Freie Wähler). Sie ist seit dem 12. Dezember 2006 im Amt und wurde am 16. September 2012 mit 51,4 Prozent der Stimmen gegen zwei Mitbewerber wiedergewählt.
Stadtrat
Der Stadtrat hat 24 Mitglieder (+ 1. Bürgermeisterin) und aufgrund der Kommunalwahl 2014 folgende Sitzverteilung:
- CSU: 9 Sitze (2008: 10)
- Freie Wählergemeinschaft Stadt und Land Regen: 7 Sitze + 1. Bürgermeisterin (2008: 7)
- SPD: 5 Sitze (2008: 5)
- Bündnis 90/Die Grünen: 3 Sitze (2008: 2)
Bildung & Forschung
Die Schulen in Regen haben eine umfangreiche Geschichte - die Regener Schulgeschichte -, die bis ins Mittelalter zurück reicht.
- Staatl. Fachoberschule Regen
- Siegfried-von-Vegesack-Realschule Regen
- Grundschule Regen
- Mittelschule Regen
- Staatl. Berufsschule Regen
- Kolping-Berufsschule Regen
- Marienheim, Förderlehrgang für Mädchen
- Sonderberufsschule Adolph-Kolping
- Christoporus-Schule Schweinhütt (Förderschule)
- Sonderpädagogisches Förderzentrum Regen
- Staatl. Schulamt Regen
- Kindergarten St. Josef
- Kindergarten St. Michael
- Kindergarten St. Anna
- Integrativer Kindergarten Schweinhütt
- Kindergarten St. Peter u. Paul March
- Kinderhort Regen
- Stadtbücherei Regen
- Volkshochschule Regen
Wirtschaft
- Großter Gewerbebetrieb der Stadt ist die Firma Rodenstock, die hier seit 1898 Brillengläser herstellt.
- Die Firma Pichler ist ein Traditionsunternehmen in Regen. Es feierte im Juli 2008 sein 75-jähriges Bestehen.
- Das Regener Presse- und Bankwesen ist seit den 1870er Jahren aktiv.
- Zündholzfabrik Müller
- Federhalterfabrik Greipl
- Aufbruch jetzt
Regen - Zentrum der Tierzucht im Bayerwald
Bereits vor dem 16. Jahrhundert gab es weitum bekannte Ochsen- und Rindermärkte in Regen.
Mit der Errichtung des Tierzuchtamtes Regen 1950 und dessen Zuständigkeit für den Bayerischen Wald, positionierte sich Regen in neuer Form, und zwar als Zentrum der Tierzucht.
1951 fügte der Zuchtverband für Fleckvieh Niederbayern die Abteilung „Bayerischer Wald, Sitz Regen“ dem Tierzuchtamt Regen hinzu.
1952 konnten Tierzuchtamt und Zuchtverband das von der Stadt neu erbaute, damalige Amtsgebäude beziehen.
Im gleichen Jahr fand auf dem Volksfestplatz die erste Versteigerung des Zuchtverbandes statt. Diese wurde von etwa 2000 Menschen aus dem Bayerischen Wald, dem Rottal, dem Gäuboden und aus München besucht.
Die erste Versteigerung des Zuchtverbandes war ein voller Erfolg, an den die folgenden Veranstaltungen anknüpften.
Die zunehmende Bedeutung Regens auf diesem Gebiet führte dazu, dass 1954 die Bayerwald-Tierzuchthalle als dritte niederbayerische Versteigerungshalle errichtet wurde.
Sehenswürdigkeiten
- Stadtpfarrkirche St. Michael. Von der romanischen Anlage ist der um 1270 erbaute Nordturm erhalten geblieben. Der mächtige Westturm ist ein ehemaliger Wehrturm des 14. Jahrhunderts. Chor und Langhaus entstanden gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Von 1966 bis 1968 wurde die Kirche erweitert.
- Filialkirche St. Johannes. Der einschiffige Bau von 1473 wurde nach einem Brand 1764 im barocken Stil wiederhergestellt. Das Innere enthält gotische Holzfiguren.
- Filialkirche Hl. Geist. Die ehemalige Spitalkirche ist ein spätgotischer einschiffiger Bau von 1421 bis 1425, der im 18. Jahrhundert stark verändert wurde.
- Burgruine Weißenstein. Sie wurde von den Grafen von Bogen erbaut und war ab 1242 im Besitz der Wittelsbacher. Der Bergfried steht auf einer Erhebung des Pfahls.
Tourismus
- Das Niederbayerische Landwirtschaftsmuseum Regen zeigt den bäuerlichen Alltag über die Jahrhunderte hinweg. Alle zwei Jahre wird dort auch die Pscheidl-Krippe aufgebaut.
- Das Pichelsteinerfest mit Gondelfahrt.
- Der Regener See hat Bedeutung als Naherholungsgebiet
Religion
- Die Auferstehungskirche ist seit 1985 das evangelische Gotteshaus in Regen.
- Der Regener Pfarrfriedhof mit seinen alten Familiengräbern ist besonders für Heimatforscher interessant.
Vereine
- Der Katholischer Arbeiterinnenverein Regen gehörte 1908 zu den ersten Interessensvertretungen von berufstätigen Frauen in Deutschland.
- Die Bayerwaldkapelle Hans Biller wurde 1927 gegründet und 1952 in Stadtkapelle Regen umbenannt. Deren Tradition führt die Neue Stadtkapelle Regen fort.
- Die Freie und wilde Theatergruppe Schwarzer Leberkas Regen ist eine heimatbezogene Theatergruppe von Laienschauspielern.
- Basketball-Club 81 Regen
- EC Blau-Weiß Regen
- ERC Red Dragons Regen (Eishockey)
- 1. Kickerverein Regen
- Liedertafel Regen v. 1852
- Marinekameradschaft Regen-Viechtach
- Raindogs Regen
- Tennisclub Regen von 1969
- Turn- und Sportverein Regen von 1888/1920
- Turnverein Regen
- VW Audi Szene Regen
- Freiwillige Feuerwehr Stadt Regen von 1865
- Postkellerfreunde
- Aquarien- und Terrarienverein Regen
- Automobilclub Regen
- Bayerischer Wald-Verein - Sektion Regen
- Handball-Club Regen
- HSG Bayerwald (Handball)
- Imkerverein Regen
- Kath. Landjugendbewegung Regen
Söhne und Töchter der Stadt (Auswahl)
- Franz Akstaller (1821-1890), Chronist
- Dr. Otto Bundscherer (1887-1938), Heimatforscher und niederbayerischer Regierungsrat von 1929 bis 1938
- Carl Ludwig Edenhofer, Orgelbauer
- Stefan Obermüller (* 1982) ist Mitglied der Köche-Nationalmannschaft der Bundeswehr.
- Gotthard Oswald (1882-1956), Heimatforscher und Priester von 1907 bis 1938
- Fritz Partheter (1895-1966), Bürgermeister von 1946 bis 1948
- Johann Partheter (1851-1916), Bürgermeister von 1888 bis 1916
- Karl Partheter (1881-1968), Priester von 1905 bis 1968
- Gottfried Sandner (1912-1974), Gründer des Jugendferiendorfes Raithmühle
- Josef Schwannberger (1893 - 1969), Bürgermeister von 1948 bis 1960
- Siegfried von Vegesack (1888-1974), Schriftsteller im jetzigen Ortsteil Weißenstein
Sonstiges
- Die Teestube Regen bietet Jugendlichen den geeigneten Raum für ihre Freizeitbeschäftigungen.
- Bier- und Eiskeller in Regen
- Das Kriegerdenkmal Regen hat seit 1872 eine bewegte Geschichte.
- Seit 1957 besteht das unterhalb der Ostmarkbrücke erbaute Sport- und Jugendferiendorf Regen-Raithmühle des BLSV.
- Biller-Eck
- Bayerwald-Akademie
Literatur
- Michael Lukaschik: Vom Wert der Heimat In:Passauer Neue Presse vom 4. Februar 2009 (S. 23)
- Michael Lukaschik: Die Pichelsteiner machen Druck In:Passauer Neue Presse vom 15. Mai 2009 (S. 17)
- Johannes Fuchs: Spurensuche am Ort der Tragödie. In:Der Bayerwald-Bote vom 5. Juli 2009 (S. 17)
- Hans Vogl: Als Regen zum Zentrum der Tierzucht im Bayerwald wurde. In:Der Bayerwald-Bote vom 25. März 2014 (S. 20)
Achslach – Arnbruck – Bayerisch Eisenstein – Bischofsmais – Bodenmais – Böbrach – Drachselsried – Frauenau – Geiersthal – Gotteszell – Kirchberg im Wald – Kirchdorf im Wald – Kollnburg – Langdorf – Lindberg – Patersdorf – Prackenbach – Regen – Rinchnach – Ruhmannsfelden – Teisnach – Viechtach – Zachenberg – Zwiesel