Reinhold Hoenicka

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Reinhold Hoenicka bei der Verleihung der Ehrenbezeichnung Altbürgermeiser 2013 im Ortenburger Rathaussaal. (Foto: Rücker)

Reinhold Hoenicka (* 23. September 1945) ist ein niederbayerischer Politiker (CSU) und Altbürgermeister des Marktes Ortenburg.

Leben und Wirken

Ausbildung und politische Anfänge

Reinhold Hoenicka ist gelernter Landwirt. Den elterlichen Hof in Königbach bei Ortenburg führte er 25 Jahre im Vollerwerb weiter. Mit 18 Jahren trat Hoenicka der CSU bei, zwei Jahre später der Landjugend bei. Im Jahre 1972 wurde Hoenicka als Jüngster in den Marktgemeinderat Ortenburg gewählt. Von 1978 bis 1990 bekleidete er das Amt des Ortsvorsitzenden der CSU Ortenburg. Seit 1978 ist Hoenicka zudem Mitglied des Kreistages, dort war er von 2005 bis 2011 Fraktionsvorsitzender der CSU.

Wirken als Bürgermeister

Im Jahre 1984 wurde Hoenicka 2. Bürgermeister Ortenburgs, dieses Amt hatte er bis zur Wahl im Jahre 1990 inne. 1990 folgte Hoenicka schließlich Friedrich Gebeßler als 1. Bürgermeister. Dieses Amt bekleidete er bis ins Jahr 2008. Während seiner Amtszeit als Bürgermeister trieb er den Ausbau der Infrastruktur voran, unter anderem eine neue moderne Wasserversorgung, Anschluss fast aller Anwesen an die Kanalisation, Ausweisung zahlreicher Baugebiete, sowie die Sanierung des Ortskerns. Zudem wurden in jener Zeit zahlreiche Brücken errichtet.

Ebenso setzte sich Hoenicka gezielt für die Ansiedlung wichtiger Industriebetriebe in Ortenburg ein, rund ein Dutzend Betriebe sollten es werden. Durch einen niedrigen Gewerbesteuersatz war Ortenburg als Standort besonders attraktiv. Dies wurde zudem gezielt gefördert durch vorausschauende Bauleitplanung der Gemeinde. Schon Jahre bevor beispielsweise die Niederbayerischen Schotterwerke neue Flächen benötigten, leitete Hoenicka das notwendige, oft Jahre andauernde, Genehmigungsverfahren ein. Zu Beginn seiner Amtszeit betrugen die Gewerbesteuereinnahmen Ortenburgs 795.000 DM, im Jahr 2009 betrugen diese 3,2 Millionen €.

Hoenicka setzte sich auch stets für die Ortenburger Schulen ein. So wurde die Volksschule saniert und die beide Realschulen gezielt gestärkt. Als einst die Evangelische Realschule auf der Kippe stand, lieh er der Schule 500.000 DM aus der Gemeindekasse. Dadurch sprang auch der bayerische Staat beiseite und förderte die Schule weiter.

Kulturarbeit und Denkmalpflege gehörten ebenfalls zu seinem Betätigungsfeld. Hoenicka war bis 2007 auch Vorsitzender des Zweckverbands Volkshochschule. Er hatte sein Amt jedoch vor dem Ablauf der regulären Wahlperiode abgegeben. Des Weiteren war Hoenicka aktiv in der Krankenhaus GmbH und im Verwaltungsrat der Sparkasse.

Idee der Bayerischen Landesausstellung

Im Jahre 2005 hatte Hoenicka die Idee auf Schloss Ortenburg im Jahre 2013 die Bayerische Landesausstellung ausrichten zu lassen. Zu diesem Zwecke gab es Kaufverhandlungen der Gemeinde mit Schlossbesitzer Heinrich Orttenburger. Angedacht hierfür war eine Stiftung an der sich die Marktgemeinde, der Freistaat Bayern, der Regierungsbezirk Niederbayern, und der Landkreis Passau beteiligen sollten. Zugleich gab es erste Vorgespräche Hoenickas und des Marktrates mit dem Leiter des Hauses der Bayerischen Geschichte Prof. Dr. Claus Grimm. Unterstützung fand Hoenicka bei Staatssekretär Franz Meyer, welcher sich direkt an Prof. Grimm wandte.

Zum Festakt 200 Jahre Ortenburg in Bayern am 17. Februar 2006 besuchte Prof. Grimm den Markt. Dabei gab er sich zuversichtlich, dass Ortenburg die Chance habe eine Landesausstellung auszurichten. Mögliche Anknüpfungspunkte wären die Geschichte der Ortenburger Grafen im Hochmittelalter, wobei sie von ihrer Bedeutung her auf einer Stufe mit den Wittelsbachern standen, und die die bayern- und europaweiten Verbindungen der Ortenburger. Von Vorteil für eine Landesausstellung sei zudem das bereits vorhandene Schlossmuseum sowie die vorhandene Infrastruktur (Omnibusparkplätze, Toiletten, etc.). Prof. Grimm bedachte zusätzlich eine mögliche Kooperation mit der Universität Passau. Am Schloss sah er, trotz seiner Begeisterung, allerdings noch einige Kritikpunkte, es müsste geklärt werden, ob genügend Platz für die Erfordernisse einer Landesausstellung erfüllt werden können. Auch muss der Schutz der wertvollen Exponate gewährleistet sein, beispielsweise durch eine Klimatisierung, um Schäden an den Kunstwerken zu vermeiden. Zudem müssen die Ausstellungsräume behindertengerecht gestaltet werden. Hoenicka zeigte sich gewillt, alles in seiner Macht stehende zu tun, um die Anforderungen der Landesausstellungsmacher zu erfüllen. Zu einem erfolgreichen Abschluss der Verkaufsverhandlungen kam es aber nicht. Eine Landesausstellung hätte bundesweite Aufmerksamkeit nach Ortenburg ziehen können, so die Ansicht Hoenickas. Deshalb hatte er sich, trotz anfänglicher Skepsis, dieses Themas angenommen. Da die Vorlaufzeit für solch eine Ausstellung etwa sieben Jahre betrage, hätten diese in jenem Jahre beginnen müssen.

Rückzug und Ehrenbürgerwürde

Reinhold Hoenicka (2.v.r.) 2008 mit seiner Frau Elfriede bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde. (Foto: Straßer)

Im Alter von 62 Jahren kandidierte Hoenicka im Jahre 2008 nicht mehr für das Bürgermeisteramt und begann seinen langsamen Rückzug aus der Politik. Für seine Verdienste zum Wohle Ortenburgs hat Hoenicka nach der Wahl in jenem Jahr die Ehrenbürgerwürde der Marktes Ortenburg erhalten. Auf den Titel des Altbürgermeister verzichtete er, da diese Ehrenbezeichnung sein noch Lebender Amtsvorgänger Friedrich Gebeßler bereits trug. Am 11. April 2013 wurde ihm vom Markt zudem der Titel des Altbürgermeisters verliehen.

Neben der Leitung der VHS in Ortenburg engagiert sich Reinhold Hoenicka auch auf kirchlicher Ebene. Bis 2014 gehörte er außerdem dem Passauer Kreistag an.

Auszeichnungen

Literatur