Reinhold Swoboda
Reinhold Swoboda (* 2. Februar 1930 in Ratibor, Oberschlesien; † 13. Juli 2017 in Passau) war ein Passauer Lehrer und Schulamtsdirektor.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Ausbildung und Beruf
Geboren am 2. Februar 1930, wurde er 1945 mit 15 Jahren aus seiner Heimatstadt Ratibor in Oberschlesien im heutigen Polen vertrieben. Mit dem Großteil seiner Familie – der Vater kehrte erst später aus der Kriegsgefangenschaft zurück – landete er schließlich in Ortenburg im Landkreis Passau. Die dramatischen Kriegs- und turbulenten Nachkriegsjahre haben ihn besonders geprägt. Trotz dieser schwierigen Bedingungen erwarb er bis 1951 an der Lehrerbildungsanstalt in Straubing das Rüstzeug für den Lehrberuf, den nach seiner eigenen Einschätzung schönsten Beruf, den er wählen konnte. Seine ersten Dienstorte waren Ortenburg, Gergweis, Aidenbach und Röhrnbach.
1957, im Gründungsjahr der damaligen Volksschule St. Anton in Passau, kam er als Lehrer an diese Schule, die er von 1974 bis 1978 als Rektor leitete. Swoboda war einer der Lehrkräfte der ersten Stunde: Generationen von Lehrern und Schülern kannten ihn als engagierten Pädagogen, verständnisvollen Vorgesetzten und umtriebigen Mitstreiter für die Belange der Lehrerschaft. Seine erfolgreiche schulische Arbeit als Lehrer, Rektor und Schuljugendberater, seine Kooperationsbereitschaft mit den Kirchen und nicht zuletzt seine Fähigkeit zur Zusammenführung unterschiedlicher Interessen fanden bald auch höheren Orts Anerkennung. So wurde er 1978 zunächst zum Schulrat im Landkreis Passau und schließlich 1988 als Schulamtsdirektor zum Fachlichen Leiter des Schulamts der Stadt Passau berufen. 1995 trat er mit 65 Jahren in den Ruhestand.
Familie und Ehrenamt
Seine verbandspolitische Heimat war zeitlebens die Katholische Erziehergemeinschaft (KEG), der er 65 Jahre angehörte und die er als Vorsitzender von 1958 bis 1983 sehr erfolgreich führte. Als herausragendes Verdienst gilt bis heute die in den 1970er Jahren erfolgte Zusammenführung der fünf kleinen, selbstständigen Verbände im Passauer Land zu einem großen Kreisverband Passau für die KEG – Mitglieder aus Stadt und Landkreis Passau, an deren Gelingen er maßgeblichen Anteil hatte.
Reinhold Swoboda war aber auch ein Familienmensch. Schon in seiner Ortenburger Zeit lernte er seine spätere Frau Anna kennen und lieben, mit der er 1952 den Bund der Ehe schloss. Vier Kinder, sieben Enkelkinder und drei Urenkel gingen aus dieser Verbindung hervor. Der Tod seiner Anna nach langer, schwerer Krankheit im November 2006 war für ihn ein großer Verlust. Nach langer Trauerzeit fand er schließlich in seiner Lebensgefährtin Inge wieder eine Partnerin, die ihm neuen Lebensmut gab.
Trotz Familie und Beruf fand Reinhold Swoboda Zeit für seine vielfältigen Interessen. So wirkte er unter anderem als Statist am Stadttheater Passau mit, er spielte Fußball und war sogar niederbayerischer Meister im Tischtennis. Seine besondere Vorliebe aber galt dem Gesang. Lange gehörte er in früheren Jahren dem Chor des Stadttheaters Passau an, und auch der Kirchenchor in St. Anton hatte in ihm 50 Jahre lang einen eifrigen Unterstützer.
Ende 2016 nahmen die gesundheitlichen Probleme mehr und mehr zu. Anfang 2017 gab er deshalb seine Wohnung auf und zog in die Seniorenresidenz in Passau-Neustift. Er starb am 13. Juli 2017 im Alter von 87 Jahren. Er schlief im Klinikum Passau im Kreis seiner Familie friedlich ein.
Literatur
- Hubert Kainz: Abschied von einem Urgestein der Lehrerschaft. In: Passauer Neue Presse vom 19.07.2017 (S. 18)
