Renate König-Schalinski

Renate König-Schalinski (* 18. April 1942 in Passau; † 23. März 2011 ebd.) war eine Passauer Malerin, Bildhauerin und Emailleurin.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Von 1960 bis 1970 war König-Schalinski in ihrem eigentlichen Ausbildungsberuf als Emailleurin sowie als Silberschmiedin tätig. Ein Gehörschaden führte schon in jungen Jahren dazu, dass sie alle anderen Sinne schärfte. 1973 studierte sie bei Prof. Rieder und Prof. Coufal an der Kunstkademie Salzburg, 1974 bei Prof. Löb in der Schweiz und 1975 bei Prof. Herold im italienischen Bruneck. Noch im selben Jahr eröffnet sie in der Altstadt von Passau eine eigene Galerie. 1977 wurde sie Gildenmeisterin in der Innviertler Künstlergilde. Ab 1983 schuf sie zahlreiche Großplastiken, teils auch mit Beton und Stahl.
Die Bronze „Europa“ am Passauer Europaplatz, die Skulpturen „Glaube, Liebe, Hoffnung“ in Wegscheid oder „Gespräch“ am Krankenhaus Rotthalmünster künden in der näheren Region von der Künstlerin. Weitere Passauer öffentliche Werke der gebürtigen Neustifterin sind unter anderem die Marienskulptur in Neustift oder die Skulptur „Goldmarie und Pechmarie“ im Innenhof der Sparkasse. Die Stadt Passau hat für das Oberhausmuseum zudem einige Plastiken erworben. In München steht die Arbeit „Helfende Hände“, in Bonn „Das Große Kreuz“ oder in Santiago de Chile das Werk „Mauthausen“. In zahlreichen Ausstellungen in ganz Europa erwarb sie sich internationale Anerkennung und prominente Freunde.
Für Bischof Antonius Hofmann schuf sie das Werk „Glaube, Liebe, Hoffnung“ für Papst Johannes Paul II. oder für den Bundespräsidenten Karl Carstens die Plastik „Tänzerin“. Der Mensch stand im Mittelpunkt ihres Schaffens, der leidende Mensch, der liebende Mensch, der Mensch, der das Gegenüber sucht und braucht. Zu ihren Bronze, Metall- und Steinplastiken kamen in den letzten Jahren, in denen sie eine schwere Erkrankung immer mehr zum Atemholen zwang, Keramiken und Malerei.
Ausstellungen ihrer Werke fanden unter anderem in der St.-Anna-Kapelle in Passau, auf der Burganlage zu Burghausen, in der Deutsche Bank in Bad Godesberg, im Stiftsmuseum Reichersberg, in der Vertretung des Landes Bayern in Bonn im Salons des Nations in Paris, im Maison des Artistes in Cagnes-sur-Mer, in der Landesbank-Galerie in München, im Kurpark Bodenmais, im Exerzitienhaus spectrumKIRCHE und im Domschatz- und Diözesanmuseum Passau statt.
Für ihr Wirken wurde König-Schalinski 1992 mit dem kulturellen Ehrenbrief der Stadt Passau ausgezeichnet.
Am 1. Juli 2010 wurde der Skulpturenpark Renate König-Schalinski am Passauer Erlebnisbad mit acht Skulpturen im Rahmen von „Kunst im öffentlichen Raum“ vorgestellt.
Werke
Arbeiten im öffentlichen Raum
- „Europa“, Europaplatz, Passau
- „Auschwitz“, Oberhausmuseum Passau
- Kreuz in der Aussegnungshalle des Innstadtfriedhofs, Passau
- „Sitzende Schöne“, Bayerische Landesbank, München
- „Glaube, Liebe, Hoffnung“, Krankenhaus Wegscheid
- „Goldmarie-Pechmarie“, Sparkasse Passau
- „Gespräch“, Krankenhaus Rotthalmünster
- „Helfende Hände“, Büro des Bayerischen Staatsministers für Arbeit und Sozialordnung, München
- „Auferstehung – Der alte und der neue Mensch“, Park des Exerzitienhauses spectrumKIRCHE, Passau
- „Wo die Wasser und die Erinnerungen flüstern“, Haitzinger Brücke, Passau
Ankäufe
- Ring und Pectorale für H.H. Bischof em. Dr. Franz Xaver Eder
- Bronzerelief „Glaube, Liebe, Hoffnung“ i.A. von H.H. Bischof Dr. Antonius Hofmann für Papst Johannes Paul II
- „Tänzerin“, Bronzeplastik für Bundespräsident Prof. Dr. Carstens
- Steinskulptur „Harmonie“ vor dem Passauer Erlebnisbad
- Bronzeplastik „Silhouette Stadt Passau“, Donaukai, Passau
Galerie
„Phantom der Oper“ am Passauer Erlebnisbad
„Begrüßung“ Ecke Hermann-Mayrhofer-Straße/Otto-Zieske-Straße
Literatur
- Stefan Rammer: Stille ist das Atemholen der Welt – Renate König-Schalinski wird 65 Jahre alt. In: Passauer Neue Presse vom 18.04.2007 (S. 12)
- Stefan Rammer: Eingetreten in die große Offenheit. In: Passauer Neue Presse vom 25.03.2011 (S. 9)
- Christian Karl: Renate König-Schalinskis Erbe bleibt. In: Passauer Neue Presse vom 25.03.2011 (S. 23)