Rote Raben Vilsbiburg

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Die Roten Raben Vilsbiburg sind ein Volleyballverein aus Vilsbiburg und spielen in der ersten Bundesliga. 2008 wurden sie Deutscher Meister. Vilsbiburg ist die kleinste Stadt, die diesen Titel je geholt hat. 2009 folgten der Pokalsieg und ein vierter Platz im Europokal.


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Geschichte

Ende der 80er Jahre hieß der Verein noch TSV Vilsbiburg und spielte bereits in der Volleyball-Bundesliga. 1990 stieg Vilsbiburg ab, 1992 war der Club pleite und fing in der Bezirksliga wieder an.

Beim Neuanfang und der beschwerlichen Rückkehr in die Bundesliga war die neue Raben-Führung um Klaus-Peter Jung-Kronseder schlauer, wirtschaftete solide, band regionale Unternehmer als Sponsoren oder gar als Gesellschafter in das Projekt ein, verordnete Deutsch-Unterricht für jeden Neuzugang aus dem Ausland und erdete den Verein durch eine umfangreiche Jugendarbeit. 12 Jugendteams spielen in den verschiedenen Spielklassen, dazu eine Anfänger- und eine Bambini-Gruppe. 1999 entschied der Verein, sich auf Damen-Volleyball zu konzentrieren.

Im November 1998 spielte der Verein dann in der zweiten Bundesliga und wurde in Rote Raben Vilsbiburg umbenannt. Unter Trainer Michael Schöps schaffte es die Mannschaft dann zwei Mal - 2004/2005 und 2005/2006 - Vizemeister zu werden. Ein Jahr später, in der Saison 2007/2008 wurden sie dann unter Guillermo Gallardo sogar Meister.

In 2009 folgten der Pokalsieg und ein vierter Platz im Europokal.

Umbruch 2009

Um den Erfolg dauerhaft zu sichern, erfindet sich der Verein 2009 neu und versucht dabei, die Wurzeln nicht aufzugeben. Auf seine enge Verflechtung mit der Region legt der Verein viel Wert. Der Umbruch erfolgte zunächst im Team: Unmittelbar nach dem letzten Saisonspiel kündigte Manager Jung-Kronseder im Mai 2009 an, dass die erfolgreiche Mannschaft umgekrempelt wird. Der Grund war, dass ein höheres Niveau und eine Weiterentwicklung nicht mehr möglich waren. Vier Stammspielerinnen gingen, im Sommer 2009 kamen fünf Neue, darunter die Junioren-Weltmeisterinnen Lena Möllers und Sarah Petrausch. Auf Dauer will man einen Kader, in dem alle Spielerinnen europäisches Top-Niveau haben - die erste Europokal-Teilnahme in der Saison 2008/2009 (2006 scheiterte das Team in der Qualifikation) hat Appetit gemacht auf mehr.

Weil Möllers, Petrausch sowie Libera Lenka Dürr im September bei der EM in Polen mitspielen, warnte Raben-Trainer Guillermo Gallardo bereits vor Beginn der Saison 2009/2010, es werde dauern, bis sich das neue Team finde. Noch nicht abzusehen ist außerdem, ob und wann die neue Raben-Mannschaft denselben Teamgeist entwickelt und dieselbe mentale Stärke, die dem alten Team zwei Titel gebracht haben. Zu Saisonbeginn 2010/11 soll der Verein auch eine neue Spielstätte haben. Die alte Vilstalhalle war mit 1500 Plätzen zu klein und zu niedrig, der Verein spielte dort mit einer Ausnahmegenehmigung des Verbandes. Die neue Halle wird 2000 Plätze bieten und moderner sein. Die Stadt lässt sich diese Mehrzweckhalle 7,5 Mio. Euro kosten, in der die Raben nicht die einzigen Mieter sind. Vorsitzender des Vilsbiburger Komunalunternehmens Vibko, das den Bau der Halle trägt, ist der Raben-Präsident Peter Bruckmayer. Spatenstich war am 12. November 2009. Diese neue Halle verpflichtet die die Raben allerdings zu dauerhaftem Erfolg. Sollten sie ähnlich abstürzen wie Anfang der 90er Jahre der Vorgängerverein, dann rechnet sich auch die Halle nicht.

Nachhaltigen Nachschub an Spitzen-Spielerinnen soll ein Internat liefern, das die Raben mit Beginn dieses Schuljahres eröffnet haben. Fünf Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren verbinden dort Spitzensport und Schule. Man bietet damit Mädchen aus ganz Bayern die Chance auf eine Profikarriere. Um das Internat kümmert sich Sportdirektor Detlev Schönberg; die Stelle eines Sportdirektors wurde im Sommer neu eingerichtet, er ist zudem für alle Teams unterhalb der ersten Mannschaft zuständig und soll Manager Jung-Kronseder den Rücken für die Profimannschaft freihalten. Bereits 2008 hatte der Verein sein Präsidium umgebaut und mit Bruckmayer und Vize-Präsident Joachim Weiershaus zwei Wirtschaftsfachleute an Bord geholt.

Literatur

Weblinks