Rottal

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Rott bei Frimhöring, Markt Ruhstorf an der Rott

Das Rottal bezeichnet das Tal und die Nebentäler des niederbayerischen Flusses Rott. Es ist Namensgeber für den Landkreis Rottal-Inn.

Beschreibung

Das eigentliche Sohlental der Rott mit seiner Flussaue ist nur etwa einen Kilometer breit und wird von Aueböden eingenommen. Es handelt sich um einen feinsandigen, zum Teil tonigen oder auch kiesführenden Lehm. Der Begriff „Rottal“ wird aber häufig auch auf weite Teile des nördlich und südlich der Rott liegenden Isar-Inn-Hügellandes bezogen. So liegen Griesbach im Rottal und Rotthalmünster trotz ihres Namens nicht im Tal, sondern im Hügelland nördlich beziehungsweise südlich des eigentlichen Rottals. Damit bezieht sich der Begriff Rottal nicht nur auf ein Flusstal, sondern auf einen Landstrich: „Als Rottaler Bauer bezeichnet sich der Landwirt aus Falkenberg ebenso wie der aus Schönau, Wurmannsquick, Dietfurt oder Nöham, obwohl ihre Höfe weit entfernt vom Fluß im Hügelland liegen.“[1] Dieses Hügelland wird deshalb zusammenfassend auch als „Rottaler Hügel- und Bergland“ bezeichnet. Bei Pocking geht das Rottal in die Pockinger Heide über.

Wichtige größere Ortschaften im Rottal sind außerdem Eggenfelden, Pfarrkirchen, Bad Birnbach und Ruhstorf an der Rott. Im Rottal ist intensive Ackernutzung vorherrschend, und somit ist es ein stark veränderter Naturraum. Als Bauernland von großer Fruchtbarkeit steht es neben dem Gäuboden mit in vorderster Reihe der deutschen Agrargebiete. Dementsprechend sind die noch erhaltenen und oft isolierten flussbegleitenden Gehölz- und Staudensäume, Altwässer und Röhrichte von besonderer Bedeutung für die Tier- und Pflanzenwelt. Die Forste setzen sich ansonsten im allgemeinen aus Fichten und Tannen zusammen. Als einziges Schutzgebiet in der Landschaft ist der Unterlauf der Rott von Bayerbach bis zur Mündung als FFH-Gebiet gemeldet.

Statt der Rottaler Warmblutpferde werden im Rottal heute meist Rinder und Schweine gezüchtet. Die Rottaler Tracht, in der braune und blaue Farben vorherrschen, drückt mit ihrem reichen Zierat der Bänder, an den Hüten und an den Kettchen den soliden Wohlstand der Gegend aus.

Siehe auch

Literatur

  • Ulrich Pietrusky, Günther Michler, Donatus Moosauer: Niederbayern – im Fluge neu entdeckt, Verlag Morsak Grafenau, 2. Aufl. 1982, ISBN 3-87553-135-3
  • Christoph Stein: Die Moos-, Farn und Blütenpflanzenflora des Isar-Inn-Hügellandes (Südostbayern), in: Hoppea. Denkschriften der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft, Bd. 60, Regensburg 1999
  • Rudolf Vierlinger: Die Rott entlang. Verlag Rudolf Vierlinger, Simbach am Inn 1983, ISBN 3-921707-18-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rudolf Vierlinger: Die Rott entlang, S. 62