Rottauen

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Die Rottauen im Winter. (Foto: Wanninger)

Die Rottauen sind ein Erholungsgebiet in Pfarrkirchen, das im Zuge der Hochwasserschutz-Maßnahme an der Rott entstanden ist.

Namensfindung

In einem Wettbewerb suchte der Kulturausschuss einen Namen für das Gebiet. 485 Einsendungen gab es, der Ausschuss hat sich für den Begriff „Rottauen“ entschieden. Nach dem Votum der Jury, die im Juli vergangen Jahres getagt hatte (mit Bürgermeister Georg Riedl, Projektleiter Bernhard Schwarz vom Wasserbauamt Deggendorf, die Stadträte Kurt Singer, Hans Hirl und Kurt Vallée, PNP-Volontärin Raphaela Hien), fiel diese Entscheidung nicht aus. Diese hatte unter den 395 unterschiedlichen Vorschlägen eigentlich „Pan-Au“ favorisiert. Doch dieser fand in der Sitzung des Kulturausschusses keine Erwähnung mehr. Im Raum standen nun „Rottau“ oder „Rottauen“. Nicht anfreunden konnte sich Dr. Ludwig Pfefferkorn mit den zwei vorgestellten Lösungen: „Das ist doch sehr missverständlich und führt zu Verwechslungen mit dem Rottauensee in Postmünster.“ Dies seien aber zwei getrennte Gebiete, deshalb sollte eine „gewisse Unterscheidung und Abgrenzung“ sein. Damit teilte Pfefferkorn die Bedenken, die auch damals in der Jury laut geworden waren. Bei den anderen Mitgliedern des Kulturausschusses spielten solche Überlegungen offensichtlich keine Rolle. Sie bewerteten „Rottauen“ durchwegs positiv. „Ein Bezug ist da und der Name ist zehnmal schöner als andere gekünstelte Vorschläge“, sagte Jürgen Zechmann. So plädierte das Gremium schließlich Ende Februar 2009 gegen die Stimme von Dr. Ludwig Pfefferkorn für den Namen „Rottauen“. Nun muss sich der Stadtrat mit dem Thema beschäftigen. Wie der Rathauschef noch ankündigte, soll der neue Name bald auf einem Hinweisschild in der Simbacher Straße (nähe Bahngleise) stehen und so den Weg ins Erholungsgebiet weisen.

Planung 2009

Wegen des Klimawandels werden nach dem erst kürzlich erstellten Berechnungen die Werte für ein 100-jährliches Hochwasser deutlich nach oben korrigiert. Damit sind weitere Abgrabungen im Bereich des Flusses unausweichlich.Diese sollen spätestens im kommenden Jahr durchgeführt werden. Derzeit können 370 Kubikmeter pro Sekunde durch die Rott abfließen, ohne dass es zu Schäden kommt. Doch diese Marke ist inzwischen Makulatur. Neue Rechenmodelle, die auf Erkenntnissen am Niederschlags-Abfluss-Modell fußen, gehen davon aus, dass bei einem 100-jährlichen Hochwasser von 450 Kubikmetern pro Sekunde auszugehen ist. Der Freistaat will diese überarbeitete Richtlinie so schnell wie möglich umsetzen, vor allem dann, wenn die Schutzfunktion mit relativ geringem Aufwand erfüllt werden könnte. Um der Rott den nötigen Platz zum Ausdehnen zu verschaffen, müssten weitere Abgrabungen erfolgen. Die bestehenden Deiche, Dämme und Mauern würden dann ausreichen.

Noch gibt es keine Pläne, aber schon jetzt steht fest, dass das im Zuge der Hochwasserschutz-Maßnahme entstandene Naherholungsgebiet besonders betroffen wäre. Dieses Gelände könnte und müsste nämlich deutlich tiefer gelegt werden.Fast auf das Niveau des Flusses. Das würde bedeuten, dass die bei Spaziergängern so beliebten Gehwege und auch das Theatron verschwinden und wohl direkt auf Höhe der Wasserlinie danach nicht mehr neu gebaut werden würden.

Der Bau soll 2010 beginnen.  

Kosten

Ende 2008 war die dritte und letzte Etappe der Hochwasserschutz-Maßnahme Pfarrkirchen abgeschlossen worden. Insgesamt rund 17 Millionen Euro haben EU, Freistaat und Stadt an der Rott investiert, um die bestehende Bebauung mit einem ausgeklügelten System aus Mauern, Deichen und Abgrabungen vor einem 100-jährlichen Hochwasser zu schützen.

Literatur