Rudolf Grashey

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Denkmal am Stadtpark Deggendorf

Prof. Dr. Rudolf Grashey (* 24. Februar 1876 in Deggendorf; † 24. September 1950 in Bad Tölz) war ein Pionier auf dem Gebiet der Röntgenologie und Radiologie. Er war der Sohn von Hubert Grashey und der Vater von Rolf Grashey. Seine Verdienste wurden von der Stadt Deggendorf mit einem Granit-Denkmal bei der Alten Kaserne und einer nach ihm benannten Straße gewürdigt.

Leben und Wirken

Rudolf Grashey wurde am 24. Februar 1876 als Sohn des Ärztlichen Direktors der Kreis-Irrenanstalt und späteren Professors der Psychiatrie, Dr. Hubert Grashey, in Deggendorf (Alte Kaserne) geboren. Hubert Grashey übernahm nach der Geburt seines Sohnes Rudolf einen Lehrstuhl für Psychiatrie an der Universität Würzburg, später an der Uni München. Rudolf Grashey hatte kaum mehr Kontakt zu seiner Vaterstadt, obwohl er sich mit Stolz einen Altbayern nannte. Er besuchte die Schule in Würzburg und studierte dort. Bald entwickelte er sich zum Pionier auf dem Gebiet der Röntgenologie. 1920 wurde er Chefarzt des Schwabinger Krankenhauses, 1928 erfolgte seine Berufung an die Universität Köln als erster Ordinarius Deutschlands für Strahlenkunde. Grashey war ein Wissenschaftler von Weltruf. Das Institut wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, Grashey arbeitete 1945 an der Berliner Charité weiter, bis ihn 1949 ein Leiden zwang, sich zurückzuziehen. Am 24. September 1950 starb er an den Folgen eines Herzanfalls in Bad Tölz, wo er Besserung zu finden hoffte.

Gutachten

In jüngster Zeit wurde Rudolf Grasheys Rolle zur Zeit des Nationalsozialismus durchleuchtet. Prof. Dr. Lutz-Dieter Behrendt vom Stadtarchiv Deggendorf erarbeitete für den Stadtrat ein Gutachten. Der Wissenschaftler stellt unter anderem fest: Grashey betrachtete sich als „Mitläufer“. Er durchlief Entnazifizierungsverfahren, die ihn als unbelastet bzw. als nur nominelles Mitglied der NSDAP einstuften. Auch wenn er kein aktiver Widerstandskämpfer war, ließ er durch verschiedene Handlungen eine innere Gegnerschaft oder zumindest Vorbehalte gegenüber den Nationalsozialisten erkennen.

Literatur