Rudolf Hiendl sen.

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Rudolf Hiendl sen.

Rudolf Hiendl sen. (* 16. August 1922; † 13. Januar 2014) war ein niederbayerischer Möbelschreiner und Gründer der Möbel Hiendl GmbH & Co. KG. Er war der Sohn von Josef und der Vater von Klaus und Rudolf Hiendl.

Leben und Wirken

Rudolf Hiendls Eltern Josef und Anna Hiendl kamen 1926 von Plattling nach Passau. Der Vater war Orgelbaumeister, zum Betrieb in der Kapuzinerstraße gehörte auch eine Möbelschreinerei, deren Produkte die Mutter im angegliederten Möbelladen verkaufte. Der 1922 geborene Rudolf war eines von acht Kindern, darunter auch sein jüngerer Bruder Adolf Hiendl. In der Oberrealschule machte er Kriegsabitur und rückte ein. Als Offizier war er in Russland. Schwer erkrankt wurde er ins Lazarett nach Breslau gebracht. Bald nach Kriegsende, noch 1945, übernahm er den elterlichen Betrieb, den der Vater infolge einer als Feuerwehrmann erlittenen Verwundung nicht mehr führen konnte. Rudolf Hiendl gab dafür seinen früheren Wunsch auf, Mediziner zu werden, und machte seinen Schreinermeister. Den Orgelbau und die Schreinerei führte er aber nicht weiter. Er setzte auf das Möbelhaus.

Von der Kapuzinerstraße zog Möbel Hiendl dann 1954 in die Ludwigstraße um (heute Schuhhaus Resch) – und hatte gleich das Jahrhunderthochwasser in den Geschäftsräumen. 1958 kam der Neubau in der Großen Klingergasse dazu. Gegenüber richtete sich Hiendl 1966 auch noch in zusätzlichen Räumen ein. Als vorausschauender Unternehmen hatte Rudolf Hiendl aber auch früh erkannt, dass große Verkaufsräume aus der Innenstadt hinaus müssen: 1963 hatte er an der Neuburger Straße gebaut. Dieses Haus nannte er Mögro, es war ursprünglich als Möbelgroßhandel gedacht.

Vorausgedacht hatte Hiendl auch, als er sich auf Erbpacht ein großes Grundstück an der Steinbachstraße in Neustift gesichert hatte. Daraus wurde das Wunderland des Wohnens. Dieses Großprojekt verwirklichten 1970 seine Söhne Klaus und Rudolf jun., Kinder seiner ersten Ehe mit Rosina Hiendl, nachdem sie vom Vater die Leitung der Möbel Hiendl GmbH & Co. KG übernommen hatten. Mit nur 47 Jahren hatte Rudolf Hiendl die Größe gehabt, seinen Söhnen die Firma zu übergeben, die er aufgebaut und zum Primus der Branche gemacht hatte. Er blieb Teilhaber, hielt sich aus den Entscheidungen seiner Söhne aber vollkommen heraus – und das er, der sich das Prädikat erworben hatte, ein echter „Holzkopf“ zu sein, wie die Möbelbranche einen nennt, der unbedingt in die Tat umsetzt, was er sich einmal in den Kopf gesetzt hat.

Rudolf Hiendl sen. zog sich ins Private zurück. Das gesellschaftliche Leben, die Öffentlichkeit hatte der Unternehmer noch nie gesucht. In zweiter Ehe heiratete er Marieluise Hiendl. Sein Sohn Klaus war 2006 mit 62 Jahren bei einem Autounfall gestorben. Die letzten vier Jahre war Rudolf Hiendl sen. wegen stark angeschlagener Gesundheit im St.-Johannis-Spital in Passau zur Pflege. Er starb am 13. Januar 2014 im Alter von 91 Jahren. Beerdigung und Trauerfeier fanden im engsten Familienkreis statt

Literatur