Südzucker AG

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Die Südzucker AG ist ein deutscher Nahrungsmittelkonzern, der auch in Plattling in Niederbayern ein Werk betreibt. Es ist mit einer Tagesverarbeitung von bis zu 17.000 Tonnen die leistungsfähigste Zuckerfabrik des Konzerns in Deutschland.

Unternehmen

Die Südzucker AG ist ein 1926 gegründeter deutscher Nahrungsmittelkonzern, der heute weltweit tätig ist. Hauptaktionäre sind bis heute Rübenanbauer, die über die Süddeutsche Zuckerrübenverwertungs-Genossenschaft eG einen Anteil von 55 Prozent am Kapital halten. Der Konzern ist in die Unternehmenssegmente Zucker, Spezialitäten, CropEnergies (Bioethanol) und Frucht gegliedert ist. Über 18.000 Mitarbeiter erwirtschaften im Geschäftsjahr 2013/14 einen Jahresumsatz von 7,7 Milliarden Euro und machen Südzucker zum Marktführer im Zuckerbereich in Europa.

Werk in Plattling

Daten und Fakten

Das 1961 in Betrieb genommene Werk Plattling ist eine der größten Zuckerfabriken in Deutschland. Pro Tag werden 1.700 Tonnen Zucker und 1.000 Tonnen des Zwischenproduktes Dicksaft gewonnen. Die Produktion des Werkes reicht damit aus, den Bedarf von 6 Millionen Verbrauchern zu decken; in den Silos können 77.000 Tonnen Zucker gelagert werden.

Im Anbaujahr 2014 bauten 2.978 Landwirte auf 21.900 Hektar Zuckerrüben für das Plattlinger Werk an. Das Einzugsgebiet erstreckt sich von Regensburg aus die Donau abwärts bis nach Passau, im oberbayerischen Bereich bis zum Chiemsee. Im Wesentlichen konzentriert sich der Rübenanbau auf die fruchtbaren Böden in den Landkreisen Deggendorf, [Landkreis Dingolfing-Landau|Dingolfing-Landau]] und Straubing-Bogen sowie auf den Landkreis Regensburg.

Geschichte

Die Plattlinger Zeitung berichtete 1960 über die endgültige Entscheidung zum Bau der Zuckerfabrik in der Isarstadt:

„Der 8. Februar 1960 wird einer der denkwürdigsten Tage in der Geschichte unserer Stadt bleiben: Um 13.07 Uhr traf bei Bürgermeister Josef Niebauer das Telegramm ein, in dem die Südzucker AG Mannheim mitteilte, daß Plattling Standort der neuen bayerischen Zuckerfabrik geworden ist.“

Vorausgegangen war ein heftiger Wettstreit verschiedener niederbayerischer Städte, der die Entscheidung bis zum Schluss offen hielt. Plattlings Bürgermeister Josef Niebauer war es gelungen, 180 Tagwerk in zusammenhängender Fläche aufzukaufen. Direktor Lauszer von der Südzucker AG sprach der Stadt seine Anerkennung aus, dass sie mit dem Geld der Südzucker AG für die Grundstücke so haushälterisch umgegangen war, als hätte es sich um städtische Mittel gehandelt. Maßgeblich an der Gründung beteiligt war auch Südzucker-Vorstand Dr. Ludwig Kayser.

Die städtischen Mittel wiederum waren für weitere Argumente zur Ansiedlung des Südzuckerwerkes notwendig. Die Stadt musste das Gelände vollständig erschließen, das heißt kanalisieren, mit Wasser versorgen, elektrischen Strom zuleiten, eine Straße entlang der Fabrik bauen und unterhalten und 800.000 DM in bar leisten – 200.000 DM davon übernahm der Landkreis. Die Gemeinde Pankofen, damals noch eigenständig, erhielt eine einmalige Abfindung von 10.000 DM, für die Umgemeindung der benötigten Grundstücke, die allerdings zwangsweise erfolgen musste.

Die Baumaßnahmen wurden sofort aufgenommen, denn das Ziel war es, die Zuckerfabrik im September 1961 in Betrieb zu nehmen. 52 Millionen DM hat der Neubau des Südzuckerwerkes damals gekostet, es galt als das modernste der Welt. Bereits am 1. Juli 1960 zog der erste Plattlinger Werksleiter, Dr. Peter Mosel, in die Stadt an der Isar. Am 22. September 1961 fuhr ein Traktor der städtischen Landwirtschaft (der St.-Josefs-Ökonomie) die ersten Rüben an. Insgesamt 216.300 Tonnen Rüben wurden damals verarbeitet, der Rübenpreis lag bei 7,35 DM. Dr. Mosel steigerte bis zu seinem Ausscheiden 1988 die tägliche Verarbeitungsmenge von 3.000 auf 15.000 Tonnen. Mittlerweile liegt sie bei bis zu 17.000 Tonnen/Tag.

Auf Dr. Mosel folgten als Werkleiter Ullrich Gerber (bis 1994), Erich Muhlack (bis 2004), Erwin Niebler (bis 2006) und Wolfgang Vogl. Mit ihm ist erstmals ein Niederbayer Werkleiter.

Literatur

Weblinks