Kapelle St. Anna (Passau)

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Die Sankt Anna-Kapelle in Passau. (Foto: Köhler)

Die St.-Anna-Kapelle (Sankt Anna-Kapelle) ist eine profanierte Kapelle in der Altstadt von Passau. Sie befindet sich in der Heiliggeistgasse 4 und ist Teil des ehemaligen Franziskanerklosters. Heute dient sie dem Kunstverein Passau als Ausstellungsort.

Architektur

Die Kapelle ist eine kleine einschiffige Kirche mit einem spätgotischen Netzrippengewölbe. Im Inneren ist sie verziert mit Renaissancefresken von 1590.

Geschichte

Ursprünglich war die kleine Kapelle die Klosterkirche des Franziskanerklosters, das 1564 vom Passauer Fürstbischof Urban von Trennbach gegründet wurde. Im Jahr 1588 wurde dann durch die Franziskaner nach Plänen von Leonhard Uttner die Kapelle Sankt Anna errichtet. Bis 1613 diente sie den Ordensbrüdern nun als Gotteshaus, bis später der Klosterbau erweitert wurde und die Votivkirche (als neue, deutlich größere Klosterkirche) entstand.

Im Zuge der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts ging das Hochstift Passau an das Kurfürstentum Bayern, Kirche und Kloster der Franziskaner waren fortan im Besitz der Stadt Passau. Sie dienten in den Folgejahren als Magazin und Quartier für Militär und Obdachlose. Bischof Heinrich von Hofstätter kaufte 1856 die Kirche und ließ sie im neuromanischen Stil restaurieren.

Heute ist das Konventgebäude der Franziskaner ein Privathaus, in der Kapelle St. Anna finden die Ausstellungen des Kunstvereins Passau statt.

Der Kunstverein Passau benennt und schreibt sein Ausstellungslokal, das bei Kunstschaffenden sehr begehrt ist, seit 2013 in seinen Schriftstücken, insbesondere den Passauer Kunst Blättern Sankt Anna-Kapelle. In Ausgabe 43 (1-2009) der Passauer Kunst Blätter führt Martin Ortmeier alle Ausstellungen auf, die der Kunstverein hier seit 1949 durchgeführt hat.

1949 hat der Kunstverein die profanierte Kapelle erstmals für eine Mitglieder-Kunstausstellung genutzt. „1966 kam es auf Initiative von Hans Karl Moritz zu einer ersten Renovierung, bei der die alten Fresken am Gewölbe entdeckt, restauriert und teilweise ergänzt wurden. In einer umfangreichen Renovierung 1971 bis 1973 wurde u.a. ein neuer Zugang geschaffen, eine neue Verbindung zum Kreuzgang hergestellt, ein neuer Boden gelegt und eine Fußbodenheizung eingebaut.“[1] 1991 bis 1993 wurde die Sankt Anna-Kapelle auf Anregung von Franz Xaver Scheuerecker im Zuge der Gesamtsanierung des Heiliggeiststiftes umfassend instandgesetzt und um den dritten Kreuzgangflur erweitert. Im Juli 2019 hat der Bauhof der Stadt Passau Kapelle und Kreuzgang denkmalgerecht neu gestrichen. Ein Teil der Ausstellungsbeleuchtung wurde erneuert.

Literatur

Anmerkung

  1. Franz Mader: 50 Jahre Kunstverein Passau. In: Passauer Kunst Blätter 25 (1-2000), S. 9