Schlacht bei Erlau

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Die Schlacht bei Erlau (oder auch „Schlacht am Edlhof“) war eine entscheidende Schlacht beim größten Aufstand der Passauer Bürger gegen den Bischof im Jahre 1367. Sie fand im Ortsteil Erlau der heutigen Marktgemeinde Obernzell statt, wo noch heute das sogenannte Edlhofkreuz daran erinnert.

Verlauf

Nachdem sich die Passauer Bürger Mitte des Jahres 1367 (mit dem Hintergedanken, dass Passau eine freie Reichsstadt werden sollte) gegen den Bischof erhoben hatten, wurden die Aufständischen am 4. Juni 1367 von Bischof Albert geächtet. In Folge des Aufstands gelang es den Bürgern unter dem Befehl des Stadtrichters Andreas Haller auch, das Niederhaus zu erobern – sie scheiterten dann aber letztendlich an der schweren Befestigung des Oberhauses und mussten sich zurückziehen.

Nach der Ächtung zogen sie dann monatelang plündernd und brandschatzend durch das Hochstift; unter anderem fielen ihnen dabei die Orte Untergriesbach und Obernzell zum Opfer. Als die Rebellen nach ihrem Raubzug wieder gen Heimat zogen, wurden sie von den fürstbischöflichen und den hinzugekommenen österreichischen Truppen abgefangen. Am 29. September 1367 kam es am Edlhof in Erlau zur verheerenden und entscheidenden Schlacht: Mindestens 200 Bürger fanden den Tod, zahlreiche wurden verletzt.

Die Gefallenen der bischöflichen Truppen wurden angeblich unter dem Kreuz bei den Linden („Edlhofkreuz“) begraben. Die toten Bürger warf man entweder in die Erlau und die Donau oder man begrub sie bei der Pfarrkirche St. Paul.

Nach der Schlacht war der Freiheitsdrang der Passauer Bürger vorerst gebrochen. Trotz ihrer Niederlage wurden aber durch den auf den Aufstand folgenden Schiedspruch aus dem Jahr 1386 die Bürgerrechte zur Gänze neu geregelt. Außerdem wurde dem Rat das Recht der Siegelführung zugestanden. Darüber hinaus sprach Bischof Albert den Bürgern 1372 dann sogar das sogenannte „Umgeld“ (eine Steuer auf Bier, Wein und Fleisch) zu.

Weblinks