Schloss Kleeberg

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Schloss Kleeberg

Schloss Kleeberg ist ein Schloss in Kleeberg bei Ruhstorf an der Rott im Landkreis Passau.

Geschichte

Bereits 1398 wird ein Simon Munster de Cleberg urkundlich erwähnt, doch ist von der mittelalterlichen Burg nichts mehr erhalten. Im 16. und 17. Jahrhundert wechselte der Besitz zwischen den Geschlechtern der Ruhstorfer und der Auer von Tobel. Das heute vorhandene Bauwerk wurde 1610 von Hans Wolf von Ruestorf auf Truchtlaching und Poigen errichtet. 1735 starben die Ruhstorfer aus. Durch Heirat der Reichsgräfin von Fränking wurden die Grafen von Taufkirchen-Ybm hier Schlossherren.

1871 starb mit Max Joseph das Geschlecht der Taufkirchen-Kleeberg im Mannesstamm aus. Seine Witwe heiratete Louis Weiß von Starkenfeld. Dieser verkaufte den Besitz 1881 an den bayerischen Kämmerer Dr. jur. Ferdinand von Moreau. Bis heute gehört Schloss Kleeberg den Freiherrn von Moreau.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden im Schloss die sogenannten „Kleeberger Gespräche“ statt, wo sich führende Politiker, Theologen, Geisteswissenschaftler und Künstler versammelten. 1987 überschrieb Karl Freiherr von Moreau seinem Neffen Dr. Karl Benedikt Freiherr von Moreau, dem Sohn von Hermann Freiherr von Moreau und Gabriele Freifrau von Moreau, Schloss und Anwesen. Mit seiner Frau Nicoline renovierte er die alten Gemäuer und machte elegante Appartements daraus, die an kunstinteressierte Personen vermietet wurden. Von 1988 bis 1990 fand die erste große Außenrenovierung statt.

Anlage

Das dreigeschossige Herrenhaus besitzt ein Walmdach und an den vier Ecken jeweils ein Türmchen mit geschweifter Haube. Der Nordostturm ist doppelt so hoch wie die anderen und wird zudem von einer Laterne bekrönt. Um 1690 wurde das Gebäude in den Obergeschossen von dem Passauer Hofkünstler Giovanni Pietro Camuzzi mit Stuck ausgestattet.

An das zweigeschossige alte Torhaus schließt der Festsaaltrakt an. Um 1740 entstand der Festsaal, dessen Decke und Nordwand durch eine Stuckdekoration von Johann Baptist Modler geschmückt wird. Im Mittelpunkt der Darstellung steht der Triumphzug der Göttin Venus auf ihrem Pfauenwagen, daneben Allegorien der vier Jahreszeiten. Bereits 1759 wurde der Raum in eine Kapelle mit einem Mariahilf-Altar und Seitenfiguren von Franz Joseph Ignaz Holzinger umgestaltet. Modler ist möglicherweise auch der Meister des Kruzifix und des Ehewappens Taufkirchen-Gugler von 1768 über dem Portal des Torbaus.

Galerie

Literatur

  • Eva Maria Fuchs / Manuel Birgmann: Wenn Schlosstore sich öffnen. Zu Besuch bei Adelsfamilien in Ostbayern — Geschichte und Geschichten, SüdOst Verlag, Waldkirchen 2001, ISBN 3-89682-051-6
  • Gottfried Schäffer, Gregor Peda: Burgen und Schlösser im Passauer Land, Pannonia Verlag, Freilassing 1995, ISBN 3-7897-0224-2