Schloss Neuhaus

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Schloss Neuhaus von bayerischer Seite aus
Schloss Neuhaus von Schärding aus

Schloss Neuhaus ist ein Schloss in Neuhaus am Inn.

Geschichte

Im Jahr 1320 ließ Herzog Heinrich XV. von Niederbayern auf einer durch einen breiten Graben vom Ufer getrennten Felseninsel die Burg Neuhaus errichten. Ihre Aufgabe war es, die Brücke über den Inn nach Schärding zu bewachen. Schärding gehörte bis 1779 zu Bayern. Wegen der großen strategischen Bedeutung überließen die bayerischen Herzöge die Burg nur Herren, die ihr besonderes Vertrauen genossen.

Im Österreichischen Erbfolgekrieg (17401748) besetzten österreichische Truppen die Burg und verteidigten sie am 16. Januar 1742 erfolgreich gegen bayerische Soldaten des Generals Ignatius von Toerring. Nach dem Ende des Krieges ließ Graf Ferdinand von der Wahl, seit 1737 Besitzer der Burg und der Hofmark, von 1750 bis 1752 die Wehranlage in einen spätbarocken Herrschaftsbau umwandeln. Die ursprüngliche Wehraufgabe der Burg hatte schon seit längerer Zeit eine mächtige Polygonalschanze übernommen.

Nach der Vermutung eines Chronisten gestaltete Baumeister Johann Michael Fischer den Umbau. Das einheitliche dreistöckige Gebäude besitzt zwei geschweifte Giebel. An der Schmalseite befindet sich in einem Uhrgiebel das Ehewappen der Wahl-Taufkirchen.

1794 ging das Schloss auf dem Erbwege in den Besitz der Landgräfin von Fürstenberg über, die es im Jahr 1800 am Spieltisch an den Münchner Advokaten Georg Obermeier verlor. Obermeier starb 1833. Danach wurden Schloss und Landgut zu Neuhaus voneinander getrennt. 1859 erwarb der Orden der Englischen Fräulein das Schloss und errichtete darin eine Real- und Hauswirtschaftsschule. Die Maria-Ward-Realschule Neuhaus am Inn besteht bis heute. Anstelle der alten Schlosskapelle erbaute Johann Baptist Schott 1902 die neubarocke Kirche Hl. Dreifaltigkeit, die bis zur Weihe der jetzigen Pfarrkirche im Jahr 1974 als Pfarrkirche der Pfarrei Neuhaus am Inn diente.

Literatur