Schwarz-Afrika-Museum Schweiklberg

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Manfred Zirngibl hat für das Museum viele Raritäten beigesteuert.
Benediktinerpater Matthäus vom Kloster Schweiklberg, in dem sich das Museum befindet.

Das Schwarz-Afrika-Museum ist ein 1990 gegründetes Museum im Kloster Schweiklberg in Vilshofen an der Donau. Es umfasst eine Sammlung von 800 Exponaten aus dem schwarzen Kontinent und ist das größte Museum seiner Art im bayerischen Raum. Nach Ländern sortiert und fachmännisch beschriftet, gibt die Ausstellung einen umfassenden Überblick über die afrikanische Kunst und Kultur von 1890 bis heute.

Exponate

Ein farbiger Umhang ist das Prunkstück unter den durch die Bank wertvollen Ausstellungsgegenständen. Es handelt sich dabei um einen Königsmantel aus Nigeria. Gefertigt wurde er aus Perlen aus italienischem Murano-Glas. Die Europäer tauschten es für Gold und Elfenbein in Afrika ein. Das Kleidungsstück ist über hundert Jahre alt. Ausschließlich den Männern des Youba-Stammes war es vorbehalten, den Mantel zu fertigen. Sie verzierten ihn mit Schlangen und Totenköpfen, die den Tod symbolisieren.

Auffallend sind außerdem zwei farbige Ganzkörpermasken, die einen Europäer und einen Eingeborenen darstellen sollen. Diese Art von Körperbedeckung war bei den Ur-Einwohnern sehr beliebt und wurde deshalb häufig bei mystischen Tänzen verwendet. Den gleichen Zweck erfüllte auch die sogenannte Janusmaske, eine Kopfbedeckung mit zwei Gesichtern. Deswegen wusste der Zuschauer nie, ob er gerade vom Träger der Maske beobachtet wurde.

Einen zentralen Platz im Museum nehmen Wurfdolche, Säbel und Schwerter ein. Sie sind in einer Vitrine in der Mitte des ersten Raumes zu sehen und stechen dem Besucher wortwörtlich ins Auge. Ein anderer „Schatz“ des Museums ist eine hölzerne Trommel, bespannt mit einem echten Elefantenohr. Spielt man das Instrument, erfüllt ein durchdringender Ton den Raum, der den Besucher regelrecht in die Welt der afrikanischen Eingeborenen und ihrer rituellen Tänze versetzt.

Die Sammler

Zusammengetragen wurden die Trommel und die anderen Sammelstücke von den Missions-Benediktinern aus Schweiklberg in den 60er Jahren. Auch Manfred Zirngibl hat viele Raritäten beigesteuert. Der Afrika-Liebhaber verfügt über eine eigene Privat-Sammlung, ließ dem Kloster aber auch viele Gegenstände zukommen. Er unterstützte die Mönche bei der Einrichtung des Schwarz-Afrika-Museums, organisierte unter anderem die komplette Beschriftung der 800 Exponate.

Moderne Exponate

Ein zweiter Raum beherbergt modernere Stücke, von denen ein Großteil aus Ebenholz geschnitzt ist. Der leidenschaftliche Sammler Zirngibl nimmt sie zwar nicht mehr als „wahre“ afrikanische Kunst wahr, erkennt aber die Mühe an, die in die Fertigung der Ausstellungstücke investiert wurde. Unter ihnen befindet sich auch eine Marienstatue. Vor allem sie hebt sich durch die Feinheit ihrer geschnitzten Linien von der Umgebung ab.

Führungen

Führungen werden nach Vereinbarung angeboten, sind aber nicht unbedingt notwendig, weil man sich auch als Laie in den gut sortierten Räumen zurechtfindet. Schulklassen können gesonderte Führungen buchen.

Literatur