Sebastian Osterrieder

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Sebastian Osterrieder (* 19. Januar 1864 in Abensberg; † 5. Juni 1932 in München) war ein Bildhauer und Krippenschnitzer.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Bäckermeisters und Bruder von Franz Xaver Osterrieder erhielt seine Ausbildung an der Münchner Kunstakademie unter anderem bei Ludwig von Löfftz und Adolf von Hildebrand. Er setzte seine Studien 1897 am Deutschen Kolleg in Rom fort, wo er von der altsizilianischen Krippenkunst beeinflusst wurde.

Osterrieder entwickelte ein Verfahren zur feinkeramischen Anfertigung von Krippenfiguren und schnitzte zahlreiche Krippen für Kirchen besonders in München, aber auch für die Dome in Linz, Luxemburg, Freising, Cleveland (Ohio) und den Petersdom in Rom. Außerdem schuf er Kirchenfiguren, Kriegermonumente, Grabmäler und Büsten. Er lebte und arbeitete in München.

Zu seinen Werken in Niederbayern gehört unter anderem das Schiller-Denkmal in Landshut und die Krippe der Wallfahrtskirche Gartlberg. Im Landkreis Altötting haben sich im Wallfahrtsort Altötting zahlreiche Skulpturen von Osterrieder erhalten, darunter die Weihnachtskrippe der Stiftspfarrkirche St. Philippus und Jakobus von ca. 1905, die Figuren an der Basilika St. Anna und der Bruder-Konrad-Brunnen aus dem Jahr 1930. Aufgrund eines Denkmal-Modells Osterrieders für den Feldherrn Johann t’Serclaes von Tilly wurde 2005 durch die Marianische Männerkongegration Altötting das von der Kunstgießerei Otto Strehle in Eisenfelden bei Winhöring geschaffene Feldmarschall-Tilly-Denkmal auf dem Kapellplatz errichtet.

Das Stadtmuseum Abensberg verwahrt einen Großteil des Nachlasses Osterrieders als Dauerleihgabe und zeigt in der Dauerausstellung zwei Krippen, eine davon die so genannte „Kaiserkrippe“, die nach mündlicher Überlieferung im Besitz von Kaiser Wilhelm II. gewesen sein soll. Des Weiteren sind Osterrieders Werkzeuge zur Herstellung der Krippenfiguren und seine Auszeichnungen zu sehen.

Auszeichnungen

  • Ritter des Franz-Joseph-Ordens
  • Ehrenkreuz von Jerusalem
  • Päpstliche Verdienstmedaille Benemerenti

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg., unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 2 H-O, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5

Weblinks