Seebach

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Seebach ist ein Ortsteil der niederbayerischen Stadt Deggendorf im Landkreis Deggendorf. Bis 1976 war Seebach eine selbstständige Gemeinde und wurde dann zwischen Deggendorf und Hengersberg aufgeteilt.

Lage

Es liegt sechs Kilometer südöstlich von Deggendorf unweit der Donau nördlich der Bundesautobahn 3 an der Straße von Deggendorf nach Hengersberg. Das Dorf am Fuße des Streubugels wird vom Seebacher Bach durchflossen, der kurz darauf in die Donau mündet.

Geschichte

Besitz der Passauer Bischöfe

Vermutlich schenkte bereits Herzog Odilo das Gebiet dem Bischof von Passau. Die Donau floss damals viel dichter vorbei, und erst als sie ihren Weg weiter nach Süden wandte und hier ein Altwasser entstand, erhielt die Ortschaft entsprechend dem in den See fließenden Bach den Namen Seebach.

Dieser Name taucht erstmals im Jahr 1073 auf, als Bischof Altmann unter anderem drei Weinberge und einen Fischteich bei Seebach dem von ihm gegründeten Augustinerchorherrenstift St. Nikola schenkte. Im 13. Jahrhundert hatte das Hochstift Passau hier 19 Güter mit einem Maierhof. Seebach bildete damals eine Hofmark mit einem Kämmerer und einem Propst.

Im Jahr 1228 gab Bischof Gebhard Graf von Plain Seebach dem Grafen Albert von Bogen zu Lehen. Nach dessen Tod fiel es an die Wittelsbacher, die es aber 1262 dem Hochstift zurückgaben. Der Bischof veräußerte es an die Ritter von Marsbach, die es 1308 an das Kloster Niederaltaich verkauften.

Hofmark des Klosters Niederaltaich

Die seit Mitte des 13. Jahrhunderts vorhandene Kirche wurde um die Mitte des 14. Jahrhunderts zur Pfarrkirche erhoben. 1598 wird der Name Seebach in einer Grenzbeschreibung erwähnt, worin der Seebach die Grenze zwischen den Landgerichten Deggendorf und Hengersberg und zwischen den Diözesen Regensburg und Passau bezeichnet.

Am 24. Februar 1645 brannte der Pfarrhof ab, wobei sämtliche Pfarrakten verlorengingen. 1735 bis 1737 erbauten Benedikt Schöttl und Andreas Weiß auf der Grundlage des vorhandenen Baues die heutige Pfarrkirche St. Stephanus. Zur Pfarrei Seebach gehört auch die 1779 bis 1782 von Andreas Weiß erbaute Wallfahrtskirche Mater dolorosa in Halbmeile.

Die Gemeinde Seebach

Bis zur Säkularisation 1803 gehörte die Hofmark Seebach dem Kloster Niederaltaich, allerdings ohne Feudalnexus und Jurisdiktion. Im 19. Jahrhundert blühten in der Umgebung Seebachs der Hanf- und Hirsebau sowie die Obstbaumzucht.

1913 erhielt Seebach mit der Eröffnung der Bahnstrecke Deggendorf-Kalteneck einen Eisenbahnanschluss. Auf der vorhandenen Reststrecke findet seit 1981 nur noch Güterverkehr statt.

1964 siedelte sich in Seebach das Textilwerk TWD GmbH an, Handwerk und Landwirtschaft blieben aber die Haupteinnahmequellen.

Am 1. April 1976 wurde Seebach im Zuge der Gebietsreform größtenteils in die Große Kreisstadt Deggendorf eingemeindet. Ihr kleinerer Teil (die Ortsteile Boxbach, Hinterweinberg, Lichtenöd, Oberfrohnstetten, Obersimbach, Unterfrohnstetten, Vorderweinberg und Wessenhof) kam zum Markt Hengersberg. Seit Mai 2005 ist die neu gegründete TWD Fibres GmbH ein Unternehmen der Daun-Gruppe.

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Stephanus. Sie wurde 1776 vollendet und hat eine barocke Ausstattung.

Vereine

  • Bergschützen Seebach
  • Freiwillige Feuerwehr Seebach
  • Tennisclub (TC) Seebach
  • TSV Seebach. Er wurde 1965 gegründet.
  • Veteranen- und Reservistenverein Seebach

Literatur

  • Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2