Sieghard Stuchlik

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Dr. Sieghard Stuchlik

Dr. Sieghard Stuchlik (* 23. April 1940 im Sudetenland; † 19. September 2016) war ein Vilshofener Hausarzt und Internist. Eine Arztpraxis am Stadtplatz war jahrzehntelang mit dem Namen Stuchlik verbunden.

Leben und Wirken

Sieghard Stuchlik wurde im Sudetenland geboren und kam 1946 nach Vilshofen an der Donau. Er machte in Passau das Abitur und studierte Medizin. 1975 eröffnete eine Praxis am Vilshofener Stadtplatz. Diese führte er 25 Jahre lang sehr erfolgreich: In manchem Quartal hatte er 2.000 Patienten. Das forderte ihn und das Praxis-Team, in dem auch seine Frau Helga – die er jung geheiratet hatte – mitarbeitete. Als liebenswerter Choleriker schnauzte er schon mal einen Patienten an. Von seiner Frau darauf aufmerksam gemacht, rief er reumütig an und entschuldigte sich. Weil seine männlichen Patienten so nachlässig mit dem Einnehmen der verordneten Pillen waren, ergriff er eine andere Methode. Er verpasste ihnen eine Spritze mit dem Medikament. Bald hieß er bei jenen, die ihn besser kannten, nur noch Spritzensiegi.

Es machte den Stuchlik ungemein stolz, dass seine beiden Söhne Gerhard und Wolfgang in seine Fußstapfen traten und auch Medizin studierten. Der dritte Sohn Rainer ist Informatiker. Als sich Sohn Gerhard auch noch zum Internisten ausbilden ließ und wie er Hausarzt werden wollte, war für den Vater ein Lebenswerk vollendet. Doch 13 Jahre nach der sehr erfolgreichen Übernahme starb Gerhard Stuchlik am 11. November 2013 plötzlich. Auch wenn Sieghard Stuchlik nicht darüber sprach, war jedem ersichtlich: Für ihn brach eine Welt zusammen. Er hatte sich nie krankenversichert, schließlich konnten ihn seine Söhne ärztlich versorgen, was selbstredend war. Mit dem unerwarteten Tod seines ältesten Sohnes schloss er auch mit der Medizin ab. Eine sich anbahnende chronische schwere Erkrankung verstärkte sich zusehends.

Stuchlik liebte Vilshofen, sammelte alte Postkarten und Stiche und beschäftigte sich mit deren Geschichte. Sein Wissen gab er an Kreisheimatpfleger Rudi Drasch weiter. Die große Briefmarkensammlung war sein Stolz. Er reiste gerne. Seine Ruhe fand der Spritzensiegi im Ruhestand vor allem beim Golfen, seiner neuen Leidenschaft. Freunde, die um seine Krankheit wussten, machten nicht auf eitel Sonnenschein, sondern ließen die Sonne auf ihn scheinen.

Am 19. September 2016 starb Sieghard Stuchlik im Alter von 76 Jahren. Die Beisetzung fand im engsten Familienkreis statt.

Literatur

  • PNP: Trauer um Dr. Sieghard Stuchlik. In: Passauer Neue Presse vom 23. September 2016 (S. 32)