Soldaten- und Kriegerverein Passau-Innstadt

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Der Soldaten- und Kriegerverein Passau-Innstadt, ehemals Veteranen- und Kriegerverein Innstadt-Beiderwies, ist ein Soldatenverein in der Innstadt. Er wurde 1858 geründet und hat derzeit rund 85 Mitglieder.

Geschichte

Gründungszeit und Weltkriege

Der heutige Soldaten- und Kriegerverein Passau-Innstadt wurde im Jahre 1858, als Folge des Feldzuges von 1849, in der damals selbstständigen Gemeinde Beiderwiese ins Leben gerufen. Bis heute sind zwar weder die Gründungs- noch die ersten Vorstandsmitglieder namentlich bekannt, allerdings dürfte der spätere Ehrenvorstand und Kriegsteilnehmer der Jahre 1866 und 1870/71 Nikolaus Landsherr der erste Vereinsvorstand gewesen sein.
Die erste Fahnenweihe dieses „Veteranen- und Krieger-Vereins Beiderweise“ fand, laut einem erhaltenen Bericht aus der Donau-Zeitung, am 26. Oktober 1873 statt. Eine weitere erfolgte am Wochenende des 26. und 27. Juni 1897.

Viele der Beiderwiesener Kameraden waren dabei, als sich am 7. Juli 1914 das II. und III. Bataillon des königlich-bayerischen 16. Infanterieregiments zum Abmarsch in den Ersten Weltkrieg verabschiedete. Dieser sollte mehr als 2.700 Passauern das Leben kosten.

Nach der Eingemeindung der Gemeinde Beiderwiese in die Stadt Passau im Jahre 1923 wurde der Verein in „Veteranen- und Krieger-Verein Passau-Innstadt-Beiderweise“ umbenannt.

Im Zweiten Weltkrieg taten beinahe alle wehrfägien Männer aus Passau ihre Pflicht an der Front, fielen größtenteils oder galten als vermisst. Nur wenige kehrten aus den langen Jahren der Gefangenschaft zurück. Das Ende dieses Krieges und die Besetzung durch die Alliierten war aber auch das vorläufige Aus für den Innstädter Veteranen- und Kriegerverein.

Nach der Neugründung

Die Neugründung des Vereins erfolgte erst am 13. September 1958 im alten Gasthaus Sirene als „Veteranen- und Kriegerverein Innstadt-Beiderweis“ (nunmehr ohne „e“).

Im Jahr 1963 übernahm der Verein auf eigenen Antrag hin die 1906 im Städt. Westfriedhof erbaute Kriegergedenkstätte von der Stadt Passau. Er verfolgte damit die Absicht, diese zu erweitern und zu renovieren sowie in einem neuen Stil erstellen zu lassen. In ihrer Freizeit setzten die Vereinsmitglieder alles an die Renovierung des Denkmals, das schließlich vollkommen wiederhergestellt werden konnte und sich bis heute in seiner alten Pracht präsentiert. Die feierliche Einweihung des renovierten Denkmals erfolgte Mitte Juli 1964 unter anderem in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Emil Brichta (der selbst auch Vereinsmitglied gewesen ist).

Im Oktober 1975 fand die jüngste Fahnenweihe des Veteranen-und Kriegervereins Passau-Innstadt in der Kirche St. Gertraud statt. Eine neue Fahne wurde notwendig, da die Alte brüchig geworden und bereits zweimal umgestaltet worden war.
Als Patenverein fungierte der Krieger- und Soldatenverein Passau-Auerbach. Auf der Vorderseite der Fahne, die für 3.500 Euro im Kloster Thyrnau gestickt wurde, erscheint auf hellem Grund Mariahilf. Auf der in einem kräftigen blau gehaltenen Rückseite prangt der Spruch „In Treue fest“ und es ist der Passauer Wolf zu sehen.

Als eine Abordnung des Vereins 1978 die Passauer Partnerstadt Cagnes-sur-Mer besuchte, wurde dort zum stillen Gedenken und zur Ehrung aller gefallenen und vermissten Soldaten der französischen Armee ein großer, reich geschmückter Kranz aus Tannengrün und Blumen am Ehrenmal niedergelegt. Davon zeigten sich die Franzosen so beeindruckt, dass sie sich mit der Übergabe einer aus Bronze gegossenen französischen Siegespalme an Stadtrat Max Mühldorfer revanchierten. Diese Auszeichnung ist bisher nur Bundeskanzler Konrad Adenauer verliehen worden.

1980 trat der Verein dem Dachverband DSKB (Deutscher Soldaten- und Kriegerbund) als korporatives Mitglied bei. 2001 wurde man darüber hinaus Mitglied in der Bayerischen Kameraden- und Soldatenvereinigung e.V., 2006 folgte der Beitritt zum örtlichen Soldaten- und Kameradschaftsbund der Stadt und Landkreis Passau.

In den letzten Jahren hat sich der nunmehrige „Soldaten- und Kriegerverein Passau-Innstadt“ vermehrt der grenzüberschreitenden Soldatenkameradschaft – insbesondere mit dem ÖKB Freinberg-Haibach – gewidmet. 2008 beging der Verein sein 150. Jubiläum.

Mitgliederentwicklung

Gegen das Vergessen anzukämpfen habe sich der Verein als Ziel gesetzt. Acht Kriegsversehrte sind 2008 noch im Verein. Acht Männer, die ihren Kindern und Enkelkindern noch erzählen können, wie schrecklich der Krieg gewesen ist. 80 Männer sind 2008 Mitglied im Verein, wenig im Vergleich zu 1968. Damals haben sich 186 Männer regelmäßig getroffen. 1980 zählte der Verein 77 Mitglieder, 2001 gar nur noch 47.

Denkmäler

Ein essenzielles Anliegen des Soldaten- und Kriegervereins Passau-Innstadt ist es, die Kriegerdenkmäler in Ehren zu halten.

Ehrenmal am Waldfriedhof

Die Restaurierung des Ehrenmals am Waldfriedhof in Passau hat der Verein mit 150 Teilnehmern aus Passau und Oberösterreich 2005 mit einem Festgottesdienst und Festzug durch die Lederergasse gefeiert. Brigadegeneral a.D. Roland Zedler hat damals an die sechs Millionen deutschen Soldaten erinnert, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben gelassen haben.

Gedenkstein an der Universtität Passau

Nur noch ein schlichter Gedenkstein erinnert seit dem Umbau des Nikolaklosters zur Universität Passau an die gefallenen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg: „106 Offiziere, 271 Unteroffiziere und 2376 Mannschaften kamen zu Tode. Der Blutzoll der Passauer Einheit war hoch“, sagt SKV-Ehrenvorsitzender Johann Weinholzner.

Denkmal auf Mariahilf

Im Jahr 1922 haben noch viele Tausende von Andächtigen an der kirchlichen Feier zur Denkmalsenthüllung auf Mariahilf teilgenommen. 1945 ist es durch Kriegseinwirkung völlig zerstört worden. Eine Wiederherstellung ist bis heute unterblieben und wird vermutlich nicht mehr geschehen.

Personen

Ehrenvorsitzender Johann Weinholzner (Foto: Jäger)

Aktueller Vorstand

  • Vorsitzender: Franz Peer
  • stv. Vorsitzender: Heinrich Moser
  • Schriftführer: Johann Erbersdorbler
  • Schatzmeister: Johann Eglhofer

Ehemalige Vorsitzende

Ehrenmitglieder

  • Ehrenvorsitzende: Eduard Lindinger, Johann Weinholzner
  • Ehrenmitglieder: Johann Rogner, Gustl Thallinger

Kontakt

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p.Adr. Franz Peer
Lindental 9a
94032 Passau

Telefon: 0851/32354

Literatur

  • Chronik des Soldaten- und Kriegervereins Passau-Innstadt, zur Verfügung gestellt von Herrn Johann Weinholzner.
  • Karin Seidl: Ein Verein kämpft gegen das Vergessen. In: Passauer Neue Presse vom 18. Juni 2008 (S. 37)
  • Christian Karl: Würdige Geburtstagsfeier von „Friedensbewahrern“. In: Passauer Neue Presse vom 23. Juni 2008 (S. 33)