Steinklamm

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Die Große Ohe in der Steinklamm bei Spiegelau.

Die Steinklamm ist ein Engtal der Großen Ohe im Süden von Spiegelau. Sie ist von Mai bis Oktober begehbar.

Geschichte

Ihre Entstehung verdankt die Klamm dem großen Höhenunterschied in der Landschaft, der vor mehr als 300 Millionen Jahren durch tektonische Verwerfungen während der letzten Gebirgsbildung entstand und den das Wasser auf kurzer Distanz zu überwinden hat. Besonders die abfließenden Schmelzwasser am Ende der letzten Eiszeit fraßen sich tief in das Gneis-Gestein. Bereits 1868 zählte der Geologe Carl Wilhelm von Gümbel die Steinklamm zu den „sehenswürdigsten Naturmerkwürdigkeiten“ des Bayerischen Waldes.

Unmittelbar vor dem Zugang zur Steinklamm wird durch einen 1892 erbauten und 1956 erweiterten Stollen und Kanal das Wasser der Großen Ohe zum Stausee Großarmschlag geleitet und dient der Stromerzeugung im Kraftwerk bei Großarmschlag. Seitdem fehlt der Steinklamm der größte Teil des Wassers, das der Großen Ohe aus den Rachelwäldern zufließt.

Weil auch die Holztrift zu Ende gegangen war, verfiel der ehemalige Flößersteig durch die Steinklamm immer mehr. Im April 2004 machte sich Fridolin Apfelbacher mit Rentnerkollegen und mit Hilfe durch die Gemeinde Spiegelau daran, den Steig wieder begehbar zu machen. Insgesamt 655 freiwillige Arbeitsstunden leisteten die ehrenamtlichen Helfer. Dabei wurde mit Unterstützung von Firmen, Vereinen, Banken, Privatpersonen und der Stadt Grafenau auch die 19 Meter lange, aus Metall gefertigte Marienbrücke am unteren Eingang der Klamm errichtet.

Am 10. September 2005 wurden die Steinklamm-Wanderwege mit ihren Einrichtungen eingeweiht und offiziell freigegeben. Die Kläranlage am Eingang der Steinklamm wurde 2008 grundlegend erneuert und modernisiert, wobei die Ruinen der ehemaligen Industrieanlagen verschwanden. Die Steinklamm ist Teil des Landschaftsschutzgebietes Bayerischer Wald.

Neophyten

Am oberen Eingang in die Klamm, dort, wo das Wasser durch den Stollen abgeleitet wird, machen sich neuerdings auch so genannte Neophyten breit, das sind Pflanzen, die aus anderen Regionen der Erde stammen und sich stark vermehren, beispielsweise der Sachalin-Knöterich aus Ostasien.

Literatur

Weblinks