Stephan Wiest

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Dr. Stephan Wiest OCist, Taufname Johann Adam (* 7. März 1748 in Teisbach; † 10. April 1797 in Aldersbach) war ein Zisterzienser und Theologe.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Brunnmeisters und Hofwirts trat 1767 in das Kloster Aldersbach ein. Er legte 1768 die Profess ab und wurde 1772 zum Priester geweiht. Im selben Jahr begann er in Ingolstadt ein Theologiestudium. Ab 1774 unterrichtete er im Kloster Aldersbach Philosophie und Mathematik, seit 1780/1781 lehrte er an der Universität Ingolstadt Theologie. Dort wurde er 1781 zum Dr. der Theologie promoviert.

Im selben Jahr wurde er als Nachfolger von Johann Michael Sailer Professor der Dogmatik, außerdem las er Patrologie und theologische Literaturgeschichte. Von 1787 bis 1788 amtierte er als Rektor, wurde aber 1794 nach Übernahme der theologischen Ausbildung durch die Benediktiner aus seiner Professur entlassen.

Wiest veröffentlichte 1782 bis 1789 mit den 16-bändigen Institutiones theologicae sein wichtigstes Werk. Es erweist ihn als Anhänger einer stark mathematisch-naturwissenschaftlich geprägten Herangehensweise im Gefolge der Philosophen Christian Wolff und Alexander Gottlieb Baumgarten. 1794 veröffentlichte er Introductio in historiam litterariam theologicae revelatae potissimum catholicae, eine zusammenfassende Theologiegeschichte aus der Sicht seiner Zeit.

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 3 P-Z, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5