Stephanskreuz (Passau)

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Das Stephanskreuz auf dem Hammerberg.

Das Stephanskreuz ist ein Rund sechs Meter emporragendes Gedenkkreuz auf dem Hammerberg in Passau, hoch über der Ortspitze. Es erinnert an den blutig niedergeschlagenen Volksaufstand in Ungarn vom Oktober 1956.

Lage

Das Kreuz steht nicht an der Straße Hammerberg, sondern auf einer Anhöhe 383 Meter südöstlich der Wallfahrtskirche Mariahilf.

Geschichte

Vorgänger: Schlageter-Kreuz

Im Jahr 1923 wurde der im Verlauf des Ruhrkampfs als Attentäter verhaftete Nationalsozialist Albert Leo Schlageter (* 1895), ein Teilnehmer am ersten Parteitag der NSDAP, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Am 16./17. September 1933 weihten die Nationalsozialisten ihm zu Ehren auch auf dem Hammerberg bei Passau ein Denkmal: das Schlageter-Kreuz. Der Platz um das Kreuz hatte den Namen Schlageter-Platz, der Hügel hieß Schlageter-Höhe. Beim Schlageter-Kreuz fanden in den folgenden Jahren Veranstaltungen von SA, SS, HJ, BdM und Jungvolk statt. Noch Mitte August 1977 stellte hier ein Bund Albert Leo Schlageter eine übermannshohe Tafel zu Ehren Schlageters auf.

Errichtung des Stephanskreuzes

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb das Schlageter-Kreuz bestehen, wurde aber allmählich zum Ärgernis. Nachdem im November 1956 der am 23. Oktober begonnene Ungarnaufstand niedergeschlagen worden war, an dem die Passauer wegen ihrer alten Verbindung zu diesem Land regen Anteil nahmen (z. B. mit einer abendlichen Lichterprozession), wurde das Schlageter-Kreuz demontiert. Auf seinem Sockel errichtete die katholische Jugend am 15. Juni 1957 ein neues Kreuz zum Gedenken an den blutig niedergeschlagenen Volksaufstand. Die Weihe nahm Bischof Simon Konrad Landersdorfer am selben Tag vor. Das Kreuz wurde benannt nach dem ersten christlichen König Ungarns, dem hl. Stephan, dessen Gemahlin Gisela, eine Tochter des Bayernherzogs Heinrich II., in Niedernburg begraben liegt. Deshalb spricht man in Passau auch vom „Ungarnkreuz“.

2010 war die Gedenktafel am Steinsockel des Kreuzes entwendet worden, 2012 wurde sie wieder angebracht.

Galerie

Siehe auch

Literatur

Weblinks